«Nach Wochen von Dementis und Relativierungen hat die US-geführte Koalition endlich die Verantwortung für den Tod von rund hundert Zivilpersonen in Rakka übernommen», kommentiert Donatella Rovera, die Krisenbeauftragte von Amnesty International, die jüngste Mitteilung der «Combined Joint Task Force». Es ist dies ein erster Schritt hin zu Gerechtigkeit für die Opfer in Rakka. Die BewohnerInnen der Stadt hatten zunächst Jahre brutaler Unterdrückung durch den sogenannten Islamischen Staat zu erleiden, bevor die ununterbrochene Bombardierungen der Koalition die Stadt in Ruinen legte. Amnesty dokumentierte die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung im Bericht «‘War of annihilation‘: Devastating Toll on Civilians, Raqqa – Syria» (pdf englisch, 70 Seiten).
Die Koalition muss aber mehr tun: Amnesty fordert weiterhin die Übernahme der vollen Verantwortung für alle zivilen Opfer, Investitionen in den Wiederaufbau der zerstörten Stadt und Entschädigung und Unterstützung für die Zivilbevölkerung - nur so lässt sich ein Wiedererstarken des sogenannten Islamischen Staates verhindern.