Nach Ost-Ghouta ist nun die bisher von Rebellen kontrollierte Region in der Provinz Daraa an der Reihe: Gemäss Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind seit dem 19. Juni 2018 bereits 200'000 Menschen vertrieben worden. Das Vorgehen der von russischen Kräften unterstützten Regierungsarmee ist dabei dasselbe wie in vielen Orten zuvor: Dicht besiedelte Wohngebiete werden mit Granaten, Raketen und Fassbomben beschossen, die Tod und Zerstörung über die Zivilbevölkerung bringen.
Amnesty International hat Telefoninterviews mit Überlebenden der Bombardements sowie mit Mitarbeitenden in Spitälern geführt. Gemäss übereinstimmenden Aussagen gehörten die Spitäler von al-Harak, Busr al-Harir, Mseifra, Seida und al-Jiza zu den ersten Zielen der Bombardierungen. Damit würde sich die syrische Regierung einmal mehr Kriegsverbrechen zu Schulden kommen lassen.
Amnesty International fordert den Stopp der Angriffe und den freien Zugang humanitärer Helfer in die Region Daraa. Die jordanische Regierung ist aufgerufen, in dieser Notsituation ihre Grenzen für die Flüchtlinge - zuallererst Kranke und Verletzte - zu öffnen, ist dabei aber auf umfassende wirtschaftliche und humanitäre Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft angewiesen.
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