Gemäss Angaben der Uno und syrischer Hilfsorganisationen sind seit Anfang Mai mindestens 15 Spitäler in den Regionen Idlib und Hama durch Luftangriffe zerstört oder beschädigt worden. Durch die von Russland unterstützte Offensive der syrischen Armee sind bereits 180'000 Zivilpersonen vertrieben worden; zahlreiche humanitäre Organisationen mussten ihre Arbeit in Idlib einstellen oder reduzieren – mit verheerenden Konsequenzen für die über 1,5 Millionen Menschen, die in Idlib von humanitärer Hilfe abhängig sind.
Interviews von Augenzeugen
Amnesty International hat Videos ausgewertet und mit 13 Augenzeugen der Angriffe auf Spitäler gesprochen: In den Tagen zwischen dem 5. und 11. Mai hat die syrische Luftwaffe demnach mehrere Angriffe die Spitäler in Hass, Kaferiza und Kafranbel geflogen und damit die ohnehin prekäre Gesundheitsversorgung von mindestens 300'000 Menschen zerstört.
Kriegsverbrechen
Gezielte Angriffe auf zivile Einrichtungen und insbesondere auf Spitäler verstossen gegen das humanitäre Völkerrecht und sind damit Kriegsverbrechen. Amnesty International fordert die Mitglieder des Uno-Sicherheitsrates auf, den Schutz der Zivilbevölkerung über Machtpolitik zu stellen und den Druck auf Russland zu verstärken, damit die Angriffe aufhören.
Genauere Angaben zu den von Amnesty analysierten Zeugenaussagen in der internationalen Medienmitteilung «Syria: Security Council must address crimes against humanity in Idlib»
Zur internationalen Kampagnenseite «Idlib: Millions in Need of Protection. The World Must Act Now»