Im August 2014 wurden Costas und sein Partner, ein pakistanischer Flüchtling, bei einem homophob und rassistisch motivierten Übergriff im Zentrum Athens schwer zusammengeschlagen, als sie zusammen auf einer Parkbank sassen. Costas sagte gegenüber Amnesty International, dass die Angreifer aufgrund der dunklen Hautfarbe von Costas‘ Freund zuschlugen und deshalb, weil sie die beiden als schwules Paar wahrnahmen. Durch die Schläge und Fusstritte hat Costas einen dreifachen Beinbruch erlitten.
Costas und sein Freund sind nicht die einzigen: Im Jahr 2015 hat sich die Zahl der in Griechenland rapportierten Angriffe auf Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender oder Intersexuelle (LGBTI) gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Auch rassistische Angriffe sind an der Tagesordnung.
Die griechischen Behörden gehen nicht wirklich entschieden gegen solche «Hassverbrechen» (Hate crimes) vor: Ein homophobes oder rassistisches Motiv für einen Übergriff wird oft übergangen. So wurden im Fall von Costas und seinem Freund bis heute keine Tatverdächtigen identifiziert oder Schuldige bestraft. Costas sagte gegenüber Amnesty, dass er von der Polizei wie ein Verdächtiger behandelt wurde, stattt wie ein Opfer eines schändlichen Hassverbrechens. Zudem sind die Schutzmassnahmen für die Betroffenen generell ungenügend. Costas und sein Freund leben bis heute in Furcht vor weiteren Übergriffen. Costas‘ Freund wurde im März 2015 erneut tätlich angegriffen. Zudem erhöht die fehlende gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare wie auch «anderer» Geschlechtsidentitäten die Verletzlichkeit der LGBTI-Gemeinschaft. «Es ist, als ob die Regierung über die Verbrechen hinweg ginge, weil wir nicht real sind. Es ist als würden wir nicht existieren», so Costas.
Im Rahmen des Briefmarathons 2015 fordert Amnesty International die griechische Regierung auf, das Hassverbrechen gegen Costas und seinen Freund umgehend zu untersuchen, das Motiv dabei in Rechnung zu stellen, und die Opfer für die erlittenen Verletzungen und Traumata angemessen zu entschädigen. Darüber hinaus fordern wir griffige Massnahmen, damit LGBTI und andere Zielgruppen von Hassverbrechen in Griechenland ohne Einschüchterung und Gewalt leben können, sowie die rechtliche Anerkennung aller Formen von Partnerschaften und Geschlechtsidentitäten.