Mahmoud Abu Zeid, bekannt unter dem Namen «Shawkan», hat nur seine Arbeit gemacht: Als Fotojournalist beobachtete er nach dem Sturz von Präsident Mursi ein friedliches Sit-in Tausender von Anhängern Mursis. Polizei und Armee lösten dieses am 14. August 2013 gewaltsam auf; über 700 Personen wurden dabei getötet. Shawkan schrieb darüber später: «Es war wie in einem amerikanischen Film, wie im Krieg. Die Schüsse, das Tränengas, Feuer, überall Soldaten und Panzerwagen.». Shawkan hat das blutige Chaos um ihn herum, die blutigste Episode in Ägyptens jüngerer Geschichte, fotografiert.
Als die Polizei entdeckte, dass Shawkan Journalist ist, hat sie ihn festgenommen. Dabei wurde er mit Fäusten und Gürteln zusammengeschlagen, seine Handgelenke wurden mit Plastikkabeln so eng zusammen gebunden, dass sie bluteten. Seit über 3 Jahren wird er unter ihm nicht gänzlich bekannten Vorwürfen wie der «Zugehörigkeit zu einer terroristischen Organisation» (gemeint sind die Muslimbrüder) im berüchtigten Tora-Gefängnis in Kairo in Untersuchungshaft festgehalten. Anlässlich einer Anhörung sagte er dem Untersuchungsrichter unlängst: «Fotografieren ist kein Verbrechen.» Wie Recht Shawkan hat.
Amnesty fordert vom ägyptischen Generalstaatsanwalt Nabil Sadek, sämtliche Anklagen gegen Shawkan fallen zu lassen und ihn unverzüglich aus der Haft zu entlassen.