Der Briefmarathon von Amnesty International ist die grösste weltweite Brief-Aktion für die Menschenrechte. Jedes Jahr fordern Millionen von Menschen auf der ganzen Welt von Regierungen, Gewissensgefangene frei zu lassen und die Verletzungen ihrer Rechte einzustellen.
Die Schweizer Sektion von Amnesty International hat ein neues Kampagnenmittel ins Leben gerufen, um auch online Solidarität zu bekunden. Es handelt sich um die Plattform «I'M HERE». Alle, die mitmachen möchten, können ein Foto von sich hochladen. Alle Selfies zusammen werden anonymisiert ein riesiges Mosaik bilden, das Amnesty der unterstützten Person und ihrer Regierung schickt.
«Für sich allein hat ein Klick oder ein Selfie nicht viel Gewicht. Aber millionenfach multipliziert werden unsere Nachrichten wie eine Lawine wirken, welche die Staaten nicht mehr ignorieren können», erklärt David Cornut, der für die Kampagne in der Schweizer Sektion von Amnesty International verantwortlich ist.
Mahadine, Tschad
Der Journalist Tadjadine Mahamat Babouri, bekannt unter dem Namen Mahadine, steht im Zentrum der Online-Kampagne. Er hat im September 2016 auf Facebook ein Video gepostet, das die Korruption der Regierung kritisiert. Kurz darauf haben ihn Sicherheitskräfte auf offener Strasse aufgegriffen. Er wurde wochenlang geschlagen, mit Stromschlägen gefoltert und angekettet, sowie von einem Gefängnis ins nächste verlegt. Mahadine droht nun eine lebenslange Haftstrafe.