Atena Daemi fordert die Abschaffung der Todesstrafe im Iran. Ihre Haltung hat sie mit friedlichen Mitteln in den sozialen Medien und bei einer Demonstration vertreten. Sie wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil sie so mutig war, auf Facebook und Twitter die hohen Hinrichtungszahlen im Iran zu kritisieren. Atena Daemi verteilte auch Flugblätter gegen die Todesstrafe und nahm an einem friedlichen Protest gegen die Hinrichtung einer jungen Frau teil.
Ein Gericht sah in ihrem Engagement «Beweise» für Straftaten und verurteilte sie in einem unfairen Prozess zu sieben Jahren Haft.
Atena Daemi hat in der Haft viel durchgemacht: Sie wurde geschlagen, mit Pfefferspray traktiert und 51 Tage in Einzelhaft genommen. Trotzdem lasse sie sich nicht davon abbringen, die Menschenrechte zu verteidigen. In einem Brief aus dem Gefängnis schrieb sie: «Meine Stimme kann durch grausame und ungerechte Handlungen nicht zum Schweigen gebracht werden.»
In diesem Jahr trat sie in einen Hungerstreik, um gegen die Verurteilung ihrer Schwestern zu protestieren, die «in Sippenhaft genommenen worden seien». Atena Daemis Gesundheitszustand hat sich in der Haft dramatisch verschlechtert. Sie leidet an Schwindel, Erbrechen, Blutdruckschwankungen und Nierenschmerzen. Die GefängnisbeamtInnen gewähren ihr jedoch keine angemessene Gesundheitsversorgung.