© Amnesty International
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Venezuela Geraldine Chacón

Dezember 2018
Geraldine Chacón hilft jungen Menschen in Caracas, sich während der gegenwärtigen Krise in Venezuela für ihre Rechte einzusetzen. Nach einer Verhaftung durch die Geheimpolizei musste sie in vier Monate in Haft verbringen. Sie ist jetzt zwar frei, kann aber jederzeit wieder verhaftet werden.

Geraldine Chacón arbeitete mit Jugendlichen in den Armenvierteln von Caracas. Menschenrechtliches Engagement ist in Venezuela jedoch nicht erwünscht. Die Behörden inhaftierten sie wegen angeblichen Kontakts zu oppositionellen Gruppen.

«Sie hat sich schon immer gegen Ungerechtigkeit eingesetzt», erzählt die Mutter von Geraldine Chacón. Schon mit neun Jahren habe sie davon geträumt, Rechtsanwältin zu werden. Als Geraldine später in Caracas Jura studierte, gründete sie an der Universität ein Jugendnetzwerk. Ausserdem engagierte sie sich federführend in einer Organisation, die benachteiligte Jugendliche in den Armenvierteln der Hauptstadt unterstützt.

In der Nacht zum 1. Februar 2018 nahmen Angehörige des Geheimdienstes Geraldine Chacón zuhause fest. Man wirft ihr fälschlicherweise vor, sie stehe mit Gruppen in Verbindung, die Proteste gegen die Regierung organisierten. Obwohl ein Gericht ihre Freilassung anordnete, blieb die gewaltlose politische Gefangene vier Monate lang unter miserablen Haftbedingungen in Haft. Im Juni kam Geraldine Chacón unter Auflagen frei – sie darf das Land nicht verlassen und muss jederzeit mit einer erneuten Festnahme rechnen.

Geraldine Chacón und viele andere friedliche AktivistInnen sind täglichen Einschüchterungen ausgesetzt, nur weil sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land einsetzen.