Dank diesem Einsatz erzielen wir konkrete Erfolge. Hier einige Beispiele:
Anklage gegen Joanah Mamombe, Cecillia Chimbiri und Netsai Marova fallen gelassen
Joanah Mamombe, Cecillia Chimbiri und Netsai Marova aus Simbabwe wurden 2020 festgenommen, nachdem sie eine Protestbewegung gegen die Regierung angeführt hatten. Im Anschluss an ihre Festnahme wurden sie von den Behörden geschlagen und sexuell missbraucht. Dabei erlitten sie so schwere Verletzungen, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Während sie sich noch im Krankenhaus befanden, wurden sie wegen Straftaten im Zusammenhang mit dem Protest angeklagt, dann erneut festgenommen und beschuldigt, über das, was ihnen passiert war, gelogen zu haben. Während Netsai aus dem Land floh, kam der Fall von Joanah und Cecillia vor Gericht.
Im Rahmen des Briefmarathons 2022 setzten sich Amnesty International und zahlreiche Unterstützer*innen für diese drei Frauen ein. Amnesty International Simbabwe unterstützte sie während des gesamten Gerichtsprozesses. Im Juli 2023 wurden Joanah und Cecillia schliesslich freigesprochen. Während sie die Unterstützungsbriefe vorlas, sagte Joanah: «Vielen Dank an unsere Freunde von Amnesty International, die all diese Briefe geschrieben haben. Wir beginnen nun unsere Reise zur Heilung.»
Bernardo Caal Xol, Umweltaktivist aus Guatemala, ist frei
Bernardo Caal Xol, ein indigener Umwelt- und Menschenrechtsaktivist aus Guatemala, war zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich für die Rechte seiner Gemeinschaft eingesetzt hatte. Amnesty International unterstützte Bernardo Caal Xol während des Briefmarathon 2021. Aktivist*innen führten weltweit rund eine halbe Million Aktionen durch, forderten seine Freilassung und schickten ihm und seiner Familie Solidaritätsnachrichten. Der Druck wirkte: Am 24. März 2022 konnte Bernardo das Gefängnis frühzeitig verlassen. «Danke an jede*n Einzelne*n von euch», sagte er glücklich.
Mehr zu Bernardo Caay Xol im AMNESTY-Magazin der Menschenrechte : Der Kapitän des Cahabón
Auc die Aktionen des Briefmarathon 2020 erzielten konkrete Erfolge: Nassima al-Sada aus Saudi Arabien und Germain Rukuki aus Burundi konnten das Gefängnis verlassen, die METU-Pride Aktivist*innen aus der Türkei wurden freigesprochen. Talia, die Tochter von Idris Khattak durfte ihren Vater in Militärgewahrsam besuchen und Jani Silva weiss, dass sie in ihrer Arbeit nicht allein ist. Mehr Informationen hier.
Yasaman Aryani, Frauenrechtsaktivistin Iran
Yasaman Aryani wurde zu 16 Jahren Haft verurteilt, weil sie sich gegen das Kopftuchobligatorium im Iran eingesetzt hat. Während dem Briefmarathon 2019 haben tausende Briefe von Aktivisten und Aktivistinnen für ihre Freilassung geschrieben. Noch während des Briefmarathons 2019 wurde ihre Strafe auf fünfeinhalb Jahre reduziert. Das ist zwar noch lange nicht genug, aber ein ermutigender Schritt in die richtige Richtung, zu dem wir alle mit dem Briefmarathon beigetragen haben.
Vitalina Koval, LGBTI* Aktivistin in der Ukraine
«Heute, morgen und an vielen weiteren Tagen werde ich eure Briefe lesen, jeden einzelnen davon. Sie geben mir die Kraft, weiter zu machen und mich weiter für meine Überzeugungen einzusetzen. Ich bin zutiefst dankbar für eure Unterstützung.» Diese Sätze veröffentlichte Vitalina Koval 2019 auf ihrem Facebookprofil. Vitalina setzt sich in der Ukraine für LGBTI* Rechte ein. Nachdem sie am 8. März 2018 eine Demonstration für den Internationalen Frauenkampftag organisiert hatte, wurde sie von einer Gruppe Rechtsextremer angegriffen. Amnesty International unterstützte sie während des Briefmarathons 2018.
Mahmoud Abou Zeid, kurz Shawkan, Fotojournalist in Ägypten
Nach fünf Jahren Haft wurde der ägyptische Fotojournalist im März 2019 endlich freigelassen. 2013 ist er bei einer Demonstration zur Unterstützung des damaligen Präsidenten Mohammed Mursi festgenommen worden. Die Polizei war äusserst brutal gegen die Demonstrierenden vorgegangen: Fast 700 Personen sind umgekommen. Als die Polizei herausfand, dass Shawkan als Journalist Fotos von der Demonstration und der Repression gemacht hatte, wurde er unter Vorwänden verhaftet. Amnesty International hat sich während der fünf Jahren, immer wieder für Shawkan eingesetzt, unter anderem auch während des Briefmarathons 2016.
Tadjadine Mahamat Babouri, kurz Mahadine, Blogger im Tschad
Im April 2018 wurde der Blogger Mahadine endlich freigelassen. Nachdem er mehrere Videos, in welchen er die Verwaltung der Staatsgelder kritisierte, auf seinem Facebookprofil veröffentlicht hatte, war er 2016 inhaftiert worden. Er ist, wie etwa ein Duzend andere Personen im Tschad auch, von den Behörden verhaftet worden, weil er die Regierung kritisierte. Amnesty International setzte sich im Rahmen des Briefmarathons 2017 für ihn ein. Dabei haben ihm fast eine halbe Million Menschen Briefe geschrieben oder eine Petition unterschrieben, die seine Befreiung forderte.
Muhammed Bekzhanov, Journalist in Kirghistan
Nach 17 Jahren wurde der Journalist Muhammed Bekzhanov am 22. Februar 2017 aus dem Gefängnis entlassen. Er war 1999 beschuldigt worden in die Attentate von Tashkent verwickelt zu sein. Tatsächlich wurde er aber festgenommen, weil er als Redakteur für das Magazin Erk tätig und sein Bruder Muhammad Salih der Oppositionsführer war. Muhammed Bekzhanov wurde im Gefängnis gefoltert und misshandelt. Amnesty International hat sich anlässlich des Briefmarathons 2015 für ihn eingesetzt.
Fred Bauma et Yves Makwambala, Aktivisten aus dem Kongo
Ende August 2016 wurden in der demokratischen Republik Kongo vier Menschenrechtsverteidiger freigelassen, darunter Fred Bauma und Yves Makwambala. Sie waren 2015 festgenommen worden, weil sie einen Anlass für Jugendliche organisiert hatten, welcher Interesse für Politik wecken und zum Wählen animieren sollte. Amnesty International hat sich, zusammen mit anderen Organisationen, für ihre Freilassung im Rahmen des Briefmarathons 2015 eingesetzt und dabei mehr als 170'000 Reaktionen aus der ganzen Welt erhalten.
Alfred Woodfox, Mitglied von «The Angola Three» in den USA
Alfred Woodfox wurde nach 44 Jahren Isolationshaft am 23. Februar 2016 endlich freigelassen. Amnesty unterstützte auch ihn im Rahmen des Briefmarathons. Weitere Informationen zu diesem Fall: Artikel im Amnesty Magazin vom Dezember 2017: https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/magazin-amnesty/2017-4/gib-mir-zitronen-ich-mache-limonade-draus
Burkina Faso, Zwangsheirat
Ende Februar 2016 hat der Justizminister von Burkina Faso den Kampf gegen Zwangsheirat zu einer nationalen Priorität erklärt und einen konkreten Handlungsmassstab angekündigt. Zwangsheirat ist nun als Verbrechen im Strafgesetz festgeschrieben und eine Heirat erst ab 18 Jahren erlaubt. Amnesty International hat sich anlässlich des Briefmarathons 2015 gegen die Zwangsheirat in Burkina Faso engagiert. Weitere Informationen zu diesem Thema unter (nur in Französisch): https://lefaso.net/spip.php?article69774