Am 25. Februar endete die Haft des ägyptischen Studenten Badr Mohamed in der er seit Mai 2020 willkürlich festgehalten worden war. Seine Freilassung erfolgte nach der Entscheidung des Kassationsgerichts vom 9. Februar 2025, seine Strafe gemäss Paragraf 111 des ägyptischen Kindergesetzes auf ein Jahr Gefängnis zu reduzieren, da er zum Zeitpunkt seiner angeblichen «Straftat» im Jahr 2013 noch minderjährig war. Am 12. Januar 2023 war er vom Kairoer Strafgericht im Zusammenhang mit den Protesten auf dem Ramsis-Platz im August 2013 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sein Prozess war grob unfair. Ihm wurde das Recht auf eine angemessene Verteidigung, auf Waffengleichheit, auf ein Kreuzverhör von Zeug*innen der Anklage und auf die Benennung eigener Zeug*innen verweigert.
Durch seine willkürliche Inhaftierung konnte er seine Tochter erst jetzt kennenlernen, die während seiner Haft zur Welt kam.
Unterstützer*innen in aller Welt setzten sich mit Briefen an die ägyptischen Behörden für die Freilassung von Badr Mohamed ein. Nach seiner Freilassung wandten sich er und seine Frau mit dieser Nachricht an alle Mitglieder und Unterstützer*innen von Amnesty International:
«Wir danken Amnesty aufrichtig für die Unterstützung von Badrs Fall und ihren Beitrag zu seiner Freilassung. Euer Einsatz hat massgeblich zur Wiedervereinigung unserer Familie und seiner Freilassung beigetragen. Diese Unterstützung hat seine Rückkehr ins Leben ausserhalb des Gefängnisses erlichtert und das Leben unserer Tochter Amina entscheidend verbessert. Wir schätzen euer Engagement für die Menschenrechte sehr.»
Amnesty International wird sich weiterhin für die Freilassung von Personen einsetzen, die in Ägypten willkürlich inhaftiert sind.
Vielen Dank allen, die sich für die Freilassung von Badr Mohamed eingesetzt haben.
Siehe auch das Video (Umleitung auf Vimeo):
«Jeder der über Badr spricht, kann ein Teil davon sein, dass er frei kommt.»
Elena Pichler, die Frau von Badr Mohamed, erzählt die emotionale Geschichte seiner Verhaftung in Ägypten und beschreibt, wie wichtig es ist, etwas zu unternehmen. © Amnesty International Österreich