Die Inhaftierung des Künstlers Gao Zhen (高兟), der sich aktuell in der Haftanstalt der Stadt Sanhe befindet, gibt Anlass zur Sorge. Er wird der «Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern» (侵害英雄烈士名譽榮譽罪) beschuldigt, eine Straftat, die mit bis zu drei Jahren Gefängnis geahndet werden kann. Auch wenn seine offizielle Verhaftung genehmigt wurde, sind die Vorwürfe gegen ihn haltlos, da er lediglich sein Recht auf freie Meinungsäusserung, insbesondere auf künstlerischen Ausdruck und künstlerisches Schaffen, wahrgenommen hat.
Besorgniserregend ist auch, dass die Ehefrau von Gao Zhen und ihr sechsjähriger Sohn, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ebenfalls an der Ausreise aus China gehindert wurden, als sie versuchten, von Peking nach New York zurückzureisen. Gao Zhens Frau wurde ausserdem von der Polizei davor gewarnt, mit den Medien über die Inhaftierung ihres Mannes zu sprechen.
Der Fall von Gao Zhen scheint exemplarisch zu sein für die konstanten Angriffe auf die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks und des künstlerischen Schaffens mit dem vagen Vorwurf der «Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern». Als einzige Grundlage für die Anklage werden die Werke von Gao Zhen und seinem Bruder herangezogen, die zusammen das Künstlerduo «Gao Brothers» bilden. Ihre Werke sind vor mehr als zehn Jahren entstanden und zeigen meist eine deutliche Kritik an der Kulturrevolution und dem ehemaligen chinesischen Führer Mao Zedong. Die Ver-wendung von Gesetzen wie dem «Gesetz zum Schutz von Helden und Märtyrern» und Anklagen wie «Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern» als Instrument der Behörden zur Unterdrückung von Künstler*innen und künstlerischem Schaffen gibt grossen Anlass zur Sorge.
Dieser Fall ist ein eindeutiges Beispiel dafür, dass die chinesischen Behörden politische Zensur nutzen, um kreative Ausdrucksformen zu unterbinden. Weder Künstler*innen noch sonstige Personen sollten allein wegen ihrer kreativen Arbeit oder der Äusserung persönlicher Ansichten bestraft werden.
Gao Zhen (68) ist ein bekannter Vertreter der zeitgenössischen chinesischen Kunst und einer der beiden «Gao Brothers», einem bekannten Künstlerduo. Am 26. August 2024 wurde Gao Zhen festgenommen, als er mit seiner Frau und seinem Sohn in China unterwegs war. Etwa 30 Polizist*innen stürmten sein Atelier in Yanjiao, einem Ort in der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei. Die Behörden fotografierten seine Kunstwerke, beschlagnahmten mehrere Skulpturen, von denen die meisten vor mehr als zehn Jahren entstanden waren, und versiegelten das Atelier.
Am nächsten Tag wurde Gao Zhens Frau vom Büro für öffentliche Sicherheit der Stadt Sanhe über seine Festnahme informiert. Seitdem wird er in der Haftanstalt von Sanhe unter dem Vorwurf der «Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern» festgehalten, eine Straftat, die mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Zuverlässige Quellen berichten, dass die Staatsanwaltschaft der Stadt Sanhe seine offizielle Verhaftung genehmigt und die Polizei seine Frau davor gewarnt hat, mit den Medien über seine Inhaftierung zu sprechen.
Darüber hinaus wurden Gao Zhens Frau und ihr sechsjähriger Sohn, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ebenfalls an der Ausreise aus China gehindert, als sie versuchten, von Peking nach New York zurückzukehren. Auch Gao Zhen ist in Besitz einer US-amerikanischen Green Card.
Seit den 1980er-Jahren beleuchten die «Gao Brothers» mit satirischem Humor die Gräueltaten der Kulturrevolution und loten dabei immer wieder die Grenzen sozialer Kritik aus. In ihren Werken liefern sie eine scharfe Kritik an der Kulturrevolution und dem ehemaligen chinesischen Führer Mao Zedong und legen das Ausmass autoritärer Praktiken unter seinem Regime offen. Diese Themen sind im heutigen China nach wie vor äusserst heikel und mit einem Tabu belegt.
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