Die Millionen Flüchtlinge, die Hunger, Naturkatastrophen und wirtschaftlichem Elend entkommen wollen, sind dabei noch gar nicht mitgezählt.
Die Mehrheit der 51,2 Millionen Flüchtlinge (33,3 Millionen) wurden in anderen Regionen ihres Heimatlandes aufgenommen (Intern Vertriebene). Von den 16,7 Millionen Menschen, die ihr Heimatland verlassen mussten, fand die Mehrheit Zuflucht in einem Nachbarland. In absoluten Zahlen hat Pakistan mit rund 1,6 Millionen Menschen (Stand Ende 2013) am meisten Flüchtlinge aufgenommen. Der Libanon hat am meisten Flüchtlinge im Verhältnis zu seiner Bevölkerung aufgenommen: Jede Vierte Person im Zedernstaat ist Flüchtling.
Gemäss dem Staatssekretariat für Migration (SEM) wurden 2014 in Europa 600'000 Asylgesuche gestellt, 3,8% davon in der Schweiz. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 waren es 444'000 Asylgesuche, 4,8% davon in der Schweiz.
Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz ingesamt 23'765 Asylgesuche gestellt. Das sind rund 11% mehr als im Vorjahr (jedoch 50% weniger als im Jahr 1999 als 47‘513 Gesuche eingereicht wurden). Diese Zunahme steht hauptsächlich im Zusammenhang mit den zahlreichen Konflikten und Krisen im Mittelmeerraum und auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Zahl der angenommenen Asylgesuche war in der Schweiz seit dem Inkrafttreten des revidierten Asylgesetzes noch nie so hoch wie 2014, rechnet man Asyl und vorläufige Aufnahmen zusammen. Insgesamt gab es 26'715 Asylentscheide:
- 5'777 (21.6%) haben einen Nichteintretenssentscheid (NEE) erhalten, vor allem Dublin-Fälle: 4'844 (18.15%);
- 6'199 (23.2%) der Asylsuchenden haben Asyl erhalten;
- 7'924 (29.7%) wurden vorläufig aufgenommen;
- 4'311 (16.1%) wurde das Asyl verweigert mit anschliessender Rückführung;
- 2'504 (9.4%) der Gesuche wurden gestrichen.
6'923 von 23'765 Personen, die im 2014 in der Schweiz Asyl beantragt haben, waren eritreische StaatsbürgerInnen. Eritrea ist somit das Hauptherkunftsland von Flüchtlingen in der Schweiz. 52,5% dieser Personen wurde Asyl gewährt und 31% wurden vorläufig angenommen. Die Zahl der Minderjährigen ist besonders hoch bei den Asylsuchenden aus Eritrea.
Das zweitwichtigste Herkunftsland war 2014 Syrien mit 3'819 Gesuchen (+1'918, d.h. +101%) aufgrund des Bürgerkriegs im Land. Ende 2014 lebten 3'704 SyrierInnen «vorläufig aufgenommen» in der Schweiz, 3'309 Personen befanden sich in einem Asylverfahren und 1'167 SyrierInnen wurden als Flüchtlinge anerkannt. Die Anerkennungsquote des Flüchtlingsstatus belief sich im Jahr 2014 auf 30.1%. Dies erklärt sich damit, dass Flüchtlinge, die vor Gewalt fliehen, nur vorläufig aufgenommen werden und nach dem Ende des Konflikts in Syrien die Schweiz wieder verlassen müssen.
Das drittwichtigste Herkunftsland war 2014 Sri Lanka mit 1'277 Gesuchen (+87%). Die starke Zunahme steht in Zusammenhang mit der immer noch angespannten politischen Situation im Land und mit der Wiederaufnahme mehrerer hundert Fälle nach der Festnahme zweier Tamilen, die von der Schweiz im Sommer 2013 zwangsausgeschafft wurden. 71,4% der TamilInnen wurde 2014 Asyl gewährt und 13.7% wurden vorläufig aufgenommen.