Eritrea ist seit einigen Jahren das Herkunftsland Nr. 1 von Asylsuchenden in der Schweiz. 2016 suchten 5178 Eritreerinnen und Eritreer um Asyl in der Schweiz nach, unter ihnen auch 850 unbegleitete Minderjährige. Gemäss UNHCR verlassen geschätzt jeden Monat zwischen 4000 bis 7000 Eritreerinnen und Eritreer ihr Heimatland. 2015 wurden vom UNHCR 35'500 neue eritreische Flüchtlinge registriert
Minderjährige Asylsuchende sind besonders schutzbedürftig. Sie brauchen spezielle Betreuungsstrukturen, so eine kindergerechte Unterkunft und Betreuung, ein rascher Zugang zur Bildung und ein an ihr Alter angepasstes Asylverfahren. Viele Kinder und Jugendliche sind traumatisiert und brauchen demnach eine zusätzliche medizinische Betreuung.
Die Betreuung, Unterbringung und Integration der jugendlichen Asylsuchenden ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich. In einigen Kantonen werden die Jugendlichen mit Erwachsenen zusammen in Asylzentren untergebracht, andernorts werden sie in Pflegefamilien platziert. Immer häufiger werden spezifischen Einrichtungen für Minderjährige eingerichtet, seit die Empfehlungen der Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) am 20. Mai 2016 veröffentlicht wurden.
Amnesty International fordert von den Schweizer Behörden, dass unbegleitete asylsuchende Minderjährige den besonderen Schutz erhalten, der ihnen auch gemäss Uno-Kinderrechtskonvention zusteht.
Sehenswerte Reportage auf arte.tv über minderjährige eritreische Asylsuchende
Eritreas junge Ausbrecher: Vor Repression geflohen, in Ungewissheit gefangen.
Eine ganze Generation junger Eritreer ergreift die Flucht. Sie flieht vor einem totalitären Regime, vor Sklaverei, Gefangenschaft und Folter. ARTE Info berichtet aus einem Ankunftszentrum für asylsuchende Jugendliche in der Schweiz. Eine Reportage von Jonas Dunkel.
Zur Reportage auf arte.tv