Die meisten Migrant*innen in der Schweiz sind aus Europa
Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) wohnen Ende 2023 in der Schweiz ca. 9 Millionen Menschen. Rund 75% von ihnen haben einen Schweizer Pass. Der Grossteil (75%) der Migrant*innen stammt aus einem EU/EFTA Land: davon 15% aus Italien, 14% aus Deutschland, und 11% aus Portugal.
9 Millionen Menschen leben in der Schweiz;
75% der Ausländer*innen sind aus EU/EFTA-Staaten;
2023 wurden 30'223 Asylgesuche gestellt
(ohne ukrainische Geflüchtete mit Schutzstatus S)
Steigende Zahlen von Asylgesuchen
2023 wurden in der Schweiz ca. 30'223 Asylgesuche gestellt. Diese Zahl beinhaltet allerdings nicht die Personen, die aufgrund des Kriegs in der Ukraine Schutzstatus beantragten. Trotzdem ist das die höchste Zahl seit 2016. Nur 2015 lag die Zahl der Asylgesuche höher mit cirka 40'000 Asylgesuchen. Setzen wir die Zahlen mit vorherigen Jahrzehnten in Relation, so ist dieser Anstieg aber keine Ausnahme. 1990 und 1999 verzeichnete die Schweiz ähnlich hohe oder deutlich höhere Zahlen.
Woher die meisten schutzbedürftigen Personen kommen
Über die Hälfte der Asylsuchenden 2023 stammen aus nur drei Ländern - Afghanistan, der Türkei und Eritrea.
Die meisten Menschen gelangen über die gefährliche Zentrale Mittelmeerroute nach Europa, überqueren also das Mittelmeer von Nordafrika nach Italien. Andere nehmen den nicht weniger gefährlichen Weg der "östlichen Mittelmeerroute" auf sich, reisen also von der Türkei nach Griechenland oder Bulgarien. Von dort aus setzen sie die Route via den Balkan in den Norden fort.
2023 ertranken oder verschwanden mehr als 2700 Menschen bei der Überquerung des Mittelmeers
Nicht alle Schutzsuchenden schaffen es bis nach Europa. Allein 2023 ertranken oder verschwanden mehr als 2700 Menschen bei der Überquerung des Mittelmeers, wie das UNHCR festhält.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 fliehen viele Menschen vor dem Krieg. In der Schweiz erhielten 2023 ca. 18 000 Personen aus der Ukraine einen Schutzstatus.
Afghan*innen in der Schweiz: Die Lage vor Ort führt zu Fluchtbewegungen
Viele der Menschen, die in der Schweiz Asyl beantragen, stammen aus Afghanistan. Nebst den Menschenrechtsverletzunden und Repressionen seit der Machtübernahme der Taliban 2021 haben auch Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Dürreperioden die Lage der Menschen in dem Land verschärft. 2,3 Millionen Kinder sind von akuter Unterernährung bedroht.
In Afghanistan wurden die Rechte der Frauen durch die Taliban stark eingeschränkt – so dürfen Frauen nicht ausserhalb des Hauses arbeiten und können sich nicht ohne männliche Begleitung in der Öffentlichkeit aufhalten. Mädchen dürfem in Afghanistan nur noch bis einschliesslich der sechsten Klasse in die Schule. Eine Ausbildung pder ein Studium bleiben ihnen verwehrt.
Religiöse und ethnische Minderheiten erleben Ausgrenzung, Vorurteile, und Diskriminierung. Wer sich gegen die Taliban widersetzt, dem droht, willkürlich festgenommen, inhaftiert, oder sogar verschwinden gelassen zu werden.
Aus Afghanistan sind circa 6,4 Millionen Menschen auf der Flucht Die grosse Mehrheit befindet sich in Nachbarländern. Ausserdem sind viele Afghan*innen innerhalb des Landes vertrieben.
Nur ein kleiner Teil schafft es in der Schweiz, so haben 2023 knapp 8000 Afghan*innen in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt. Die Schutzquote betrug 79,8 Prozent. Die Asylgewährung liegt bei nur 18% Prozent (SFH, Länderinformationen Afghanistan)