Gemäss dem Global Shapers Annual Survey des WEF begrüssen 72,6 Prozent der 18-35-Jährigen die Aufnahme von Flüchtlingen in ihrem Land. Mehr als ein Viertel (27,3 Prozent) würde sogar Flüchtlinge bei sich zuhause aufnehmen.
«Reiche Länder und ihre Regierungen haben Flüchtlingen wiederholt die Türe vor der Nase zugeschlagen, mit der Begründung, man könne ihnen nicht helfen. Die WEF-Umfrage zeigt, dass junge Menschen diese Haltung nicht teilen und bestürzt sind über die herzlose Politik ihrer Regierungen», sagt Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty.
«Knapp zwei Jahre nachdem das tragische Foto des toten Alan Kurdi die Welt schockierte, halten viele Regierungen nicht einmal ihre armseligen Resettlement-Versprechen ein. 2017 droht das tödlichste Jahr für Migranten und Flüchtlinge auf der zentralen Mittelmeerroute zu werden. Das alles müsste nicht sein. Viel zu oft stehen Politik und Gesetz im Widerspruch zum Mitgefühl der Bürgerinnen und Bürger.»
USA: 85 Prozent der Jungen sind gegen Trumps Rhetorik
Letztes Jahr hat Amnesty im Rahmen der iWelcome-Kampagne eine eigene globale Umfrage zur Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen publiziert. Der «Willkommens-Index für Flüchtlinge» hatte ergeben, dass vier von fünf Menschen weltweit Flüchtlinge mit offenen Armen empfangen. Die WEF-Umfrage zeigt, dass sich an dieser Bereitschaft seither wenig geändert hat.
Beachtenswert sind unter anderem die Ergebnisse aus den USA, wo sich 85 Prozent der Jungen für die Aufnahme von Flüchtlingen aussprechen – eine Zunahme von 10 Prozent gegenüber der letztjährigen WEF-Erhebung. «Es ist sehr ermutigend zu sehen, dass sich so viele junge Menschen gegen die hasserfüllte Anti-Flüchtlingsrhetorik ihres Präsidenten stellen. Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, auf die Stimmen der Jungen zu hören», kommentiert Salil Shetty.