Die internationale Gemeinschaft und insbesondere die wohlhabenden Länder sind nicht in der Lage, die Verantwortung für den Schutz von Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit aus ihrer Heimat geflohen sind, sinnvoll zu teilen. Mit anderen Worten, sie können sich nicht auf ein faires und berechenbares System zum Schutz von Menschen einigen, die aufgrund von Gewalt und Verfolgung gezwungen sind, alles hinter sich zu lassen. Vielmehr sind es Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, die mehr tun, als ihrem gerechten Anteil entsprechen: 85% der Flüchtlinge leben in Entwicklungsländern.
Statistiken über die Flüchtlingskrise in der Welt
Viele reiche Länder setzen weiterhin auf eine Politik, die Asylsuchende entmutigt oder vollständig daran hindert, Asyl zu beantragen. Gleichzeitig schieben sie die Verantwortung auf die Nachbarländer ab. Diese restriktive und kurzsichtige Politik zwingt Frauen, Männer und Kinder zu gefährlichen Land- und Seereisen, die ihr Leben gefährden und einen lukrativen Handel für Schmuggler und Menschenhändler fördern.
Mehr als eine Million Flüchtlinge, die besonders von Gewalt bedroht sind, besondere medizinische Bedürfnisse haben oder aus anderen Gründen besonders gefährdet sind, müssen dringend dauerhaft und in sicheren Ländern versorgt werden. Und trotzdem reduzierten die reichen Länder von 2016 bis 2017 derartige Aufnahmeplätze (Umsiedlungsplätze) massiv. Infolgedessen reichte das UNHCR 54% weniger Fälle zur Umsiedlung ein.
Karte der Länder mit den meisten Flüchtlingen
Wohlhabendere Länder tun nicht annähernd genug, um die Kosten für den Schutz von Menschen zu teilen, die alles hinter sich gelassen haben. Die Aufrufe zur humanitären Hilfe für Flüchtlinge sind ständig - und oft stark - unterfinanziert.
Kurzum, die Welt braucht dringend einen neuen, globalen Plan, der auf einer echten internationalen Zusammenarbeit und einer sinnvollen und gerechten Verteilung der Verantwortung beruht.
Fast 3 Millionen Menschen mussten 2017 wegen Konflikten und Verfolgung aus ihren Ländern fliehen. Die meisten flohen vor Kämpfen in Syrien, in Afghanistan und im Südsudan. Demzufolge hat sich die Zahl der Flüchtlinge aus dem Südsudan im Vergleich zu 2016 fast verdoppelt. Des Weiteren flohen 655 500 Rohingya-Flüchtlinge nach Bangladesch, die Mehrheit zwischen August 2017 und Ende des Jahres.
Grafik mit der Anzahl der Flüchtlinge pro 1.000 Einwohner in mehreren Ländern der Welt.
Die globale Kampagne I Welcome von Amnesty International drängt darauf, dass sich die Länder auf ein globales und gerechteres System zum Schutz von Flüchtlingen und anderen Menschen, die internationalen Schutz benötigen, einigen. Mehr darüber erfahren Sie hier: https://www.amnesty.org/en/get-involved/i-welcome/