Im Jahr 2023 waren weltweit 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung (UNHCR Global Trends Report 2023) – das sind 8,8 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr. Das bedeutet, dass 2023 eine*r von 69 Menschen weltweit, also 1,5% der Weltbevölkerung, gewaltsam vertrieben war.
1,5% der Weltbevölkerung sind Vertriebene
40% davon sind Kinder
Mehr und mehr Menschen auf der Flucht – darunter viele Kinder
2023 ist das zwölfte Jahr in Folge, in dem die Zahl der zur Flucht getriebenen Menschen gestiegen ist. Heute sind 1,5% der Weltbevölkerung Vertriebene, und es gibt doppelt so viele gewaltsam vertriebene Menschen wie vor zehn Jahren.
40% der weltweit gewaltsam vertriebenen Menschen sind Kinder – und sie sind in Gefahr, von ihren Eltern getrennt zu werden oder unbegleitet auf der Flucht zu sein, Kinderarbeit leisten zu müssen, oder geschlechtsspezifische Gewalt zu erfahren.
Die meisten Geflüchteten halten sich in Ländern des Globalen Südens auf
Die Mehrheit der 117,3 Millionen Geflüchteten flieht innerhalb des eigenen Landes (68,3 Millionen).
69% sind in benachbarte Länder geflüchtet
Die Menschen, die in andere Länder fliehen, bleiben meist in ihrer Region. 69% der Geflüchteten wurden in benachbarten Ländern aufgenommen.
75% der Geflüchteten werden in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen aufgenommen, 21% in Länder des globalen Südens, die am stärksten von Armut betroffen sind.
Die Länder mit den meisten aufgenommenen Geflüchteten sind Iran (3,8 Millionen), Türkei (3,3 Millionen), Kolumbien (2,9 Millionen), Deutschland (2,6 Millionen) und Pakistan (2 Millionen). Diese Zahlen verdeutlichen eindrücklich, dass der Grossteil der Geflüchteten gar nicht erst in den Globalen Norden kommt, sondern im Globalen Süden bleibt.
Fünf Länder sind besonders krisengebeutelt
Die Mehrheit der Geflüchteten (73%) flieht aus nur fünf krisen- und kriegsgebeutelten Ländern: Afghanistan (6,4 Millionen), Syrien (6,4 Millionen), Venezuela (6,1 Millionen), Ukraine (6 Millionen) und Südsudan (2,3 Millionen).