Aufgrund des Konflikts im Sudan, sind mehr als 2 Million Menschen über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen: Sudanesische Geflüchtete stehen Schlange, um in Adre im Osten des Tschad Wasser zu holen, 26. Juni 2023. © Amnesty International
Aufgrund des Konflikts im Sudan, sind mehr als 2 Million Menschen über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen: Sudanesische Geflüchtete stehen Schlange, um in Adre im Osten des Tschad Wasser zu holen, 26. Juni 2023. © Amnesty International

Migration weltweit Millionen Menschen auf der Flucht – Zahlen und Fakten zur weltweiten Migration

17. September 2024
Das UNHCR rechnet damit, dass Ende 2024 die Zahl an vertriebenen Menschen 120 Millionen übersteigt. Und das sind nur die gewaltsam vertriebenen Menschen – die Millionen Geflüchtete, die Hunger, Naturkatastrophen und wirtschaftlichem Elend entkommen wollen, sind dabei noch gar nicht mitgezählt. Einige Zahlen und Fakten zur weltweiten Migration

Im Jahr 2023 waren weltweit 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung (UNHCR Global Trends Report 2023) – das sind 8,8 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr. Das bedeutet, dass 2023 eine*r von 69 Menschen weltweit, also 1,5% der Weltbevölkerung, gewaltsam vertrieben war.

1,5% der Weltbevölkerung sind Vertriebene

40% davon sind Kinder

Mehr und mehr Menschen auf der Flucht – darunter viele Kinder

2023 ist das zwölfte Jahr in Folge, in dem die Zahl der zur Flucht getriebenen Menschen gestiegen ist. Heute sind 1,5% der Weltbevölkerung Vertriebene, und es gibt doppelt so viele gewaltsam vertriebene Menschen wie vor zehn Jahren.

40% der weltweit gewaltsam vertriebenen Menschen sind Kinder – und sie sind in Gefahr, von ihren Eltern getrennt zu werden oder unbegleitet auf der Flucht zu sein, Kinderarbeit leisten zu müssen, oder geschlechtsspezifische Gewalt zu erfahren.

Kutupalong nahe der Küstenstadt Cox’s Bazar in Bangladesch ist als das zurzeit grösste Flüchtlingscamp der Welt bekannt. Mehr als 600'000 aus Myanmar Geflüchtete leben in einem Cluster von verschiedenen Camps eng zusammengepfercht. © Amnesty International

Die meisten Geflüchteten halten sich in Ländern des Globalen Südens auf

Die Mehrheit der 117,3 Millionen Geflüchteten flieht innerhalb des eigenen Landes (68,3 Millionen).

69% sind in benachbarte Länder geflüchtet

Die Menschen, die in andere Länder fliehen, bleiben meist in ihrer Region. 69% der Geflüchteten wurden in benachbarten Ländern aufgenommen.

75% der Geflüchteten werden in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen aufgenommen, 21% in Länder des globalen Südens, die am stärksten von Armut betroffen sind.

Die Länder mit den meisten aufgenommenen Geflüchteten sind Iran (3,8 Millionen), Türkei (3,3 Millionen), Kolumbien (2,9 Millionen), Deutschland (2,6 Millionen) und Pakistan (2 Millionen). Diese Zahlen verdeutlichen eindrücklich, dass der Grossteil der Geflüchteten gar nicht erst in den Globalen Norden kommt, sondern im Globalen Süden bleibt.

Fünf Länder sind besonders krisengebeutelt

Die Mehrheit der Geflüchteten (73%) flieht aus nur fünf krisen- und kriegsgebeutelten Ländern: Afghanistan (6,4 Millionen), Syrien (6,4 Millionen), Venezuela (6,1 Millionen), Ukraine (6 Millionen) und Südsudan (2,3 Millionen).