An der Medienkonferenz zur Lancierung der Inklusions-Initiative haben die teilnehmenden selbstbetroffenen Menschen aufgezeigt, dass es kaum einen Bereich gibt, in dem Menschen mit Behinderungen nicht mit Benachteiligungen konfrontiert werden. Dies, obschon die Bundesverfassung seit dem Jahr 2000 ausdrücklich Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung verbietet.
Die Palette der Hindernisse und der Diskriminierungen ist breit: So müssen Menschen mit Behinderungen oft im Heim leben. Oder obwohl sie arbeiten wollen, erhalten sie keinen Arbeitsplatz. Weil nötige bauliche oder technische Anpassungen nicht vorgenommen werden, ist der Zugang etwa zum ÖV, zu einer Ausbildung, zur Arztpraxis oder zum Restaurant erschwert oder gar unmöglich. Eingeschränkt sind Menschen mit Behinderungen auch bei der Ausübung der politischen Rechte.
Selbstbestimmte Teilhabe
Menschen mit Behinderungen wollen, was für viele nichtbehinderte Menschen selbstverständlich ist: Entscheiden können, wo und mit wem sie leben, sich aus- und weiterbilden, arbeiten oder auch öffentliche Verkehrsmittel selbständig benutzen. Mit der Inklusions-Initiative wird die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen gefordert. Sie sollen selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dazu gehört, dass bei Bedarf Unterstützungsmassnahmen bereitgestellt werden. Sei dies in Form von Assistenz, Hilfsmitteln oder weiteren Anpassungsmassnahmen.
Die heute vom Assistenzbeitrag erfassten Lebensbereiche sind zu eng gefasst, wie diese Beispiele zeigen:
- Ein Mensch mit Sprechbehinderung kann sich mit dem heutigen System nicht die benötigte Verbalassistenz leisten, um einer Arbeit nachzugehen.
- Eine gehörlose Person, die sich politisch engagieren möchte, benötigt immer ein:e Gebärdendolmetscher*in. Das heutige System sieht dies nicht vor.
- Die Inklusions-Initiative bringt damit unsere ganze Gesellschaft voran: Behinderungen sind Teil des Menschseins und sollen entsprechend anerkannt werden.
An der Medienkonferenz zur Lancierung der Unterschriftensammlung nahmen teil:
- Islam Alijaj, Präsident Tatkraft
- Tatjana Binggeli, Präsidentin Schweizerischer Gehörlosenbund
- Suad Dahir Ahmed, Selbstvertreterin
- Robert Joosten, Vizepräsident AGILE.CH
- Verena Kuonen, Co-Präsidentin Inclusion Handicap
- Moderation Daniela Enzler, Amnesty International Schweiz
Hinter der Inklusions-Initiative stehen ein überparteiliches, breit abgestütztes Initiativkomitee, ein Bürger*innen-Komitee mit über 1’000 Unterstützenden und eine Trägerschaft aus: AGILE.CH, Amnesty International Schweiz, Inclusion Handicap, Stiftung für direkte Demokratie und Tatkraft.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.inklusions-initiative.ch