Ein Zeichen für Inklusion in der Schweiz setzen Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Medienmitteilung 1. Dezember 2023, Bern – Medienkontakt
Auch die Schweiz muss noch bedeutende Fortschritte bei Inklusion und Gleichberechtigung machen. Das stellen die Trägerorganisationen der Inklusions-Initiative anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen fest. Sie führen am Samstag, 2. Dezember einen nationalen Sammeltag durch, um auf die Forderungen der Inklusions-Initiative aufmerksam zu machen.

In diversen Schweizer Städten werden am Samstag Sammelaktionen für die Inklusions-Initiative veranstaltet, so z.B. in Bern, St. Gallen, Chur oder Schaffhausen. In Zürich findet um 14.00 Uhr auf dem Helvetiaplatz eine Kundgebung für, von und mit Menschen mit Beeinträchtigungen statt, die sich für die Initiative engagieren. (Agenda unter diesem Link)

«Die Rechte von Menschen mit Behinderungen sind Menschenrechte. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, die Vielfalt nicht nur toleriert, sondern alle Menschen als gleichwertig anerkennt und ihre Teilhabe als Bereicherung schätzt» Daniela Varga, Vorstandsmitglied des Initiativvereins und Verantwortliche Diskriminierungsschutz bei Amnesty Schweiz

«Wir rufen dazu auf, den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen nicht nur als Anlass zur Reflexion, sondern auch als Aufforderung zur konkreten Handlung zu betrachten. Menschen mit Behinderungen wollen gehört werden. Wir fordern gleiche Rechte für alle», sagt Matthias Kuert Killer, Vorstandsmitglied des Initiativvereins und Abteilungsleiter Kommunikation und Politik von Inclusion Handicap.

«Die Rechte von Menschen mit Behinderungen sind Menschenrechte. Gemeinsam können wir eine Gesellschaft gestalten, die Vielfalt nicht nur toleriert, sondern alle Menschen als gleichwertig anerkennt und ihre Teilhabe als Bereicherung schätzt», sagte Daniela Varga, Vorstandsmitglied des Initiativvereins und Verantwortliche Diskriminierungsschutz bei Amnesty Schweiz.

Jede 5. Person in der Schweiz betroffen

Die Inklusions-Initiative, die im April 2023 lanciert wurde, fordert ein Ende der Diskriminierung und eine rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz. Die Volksinitiative wird vom Verein für eine inklusive Schweiz vorangetrieben, zu den Trägerorganisationen gehören Inclusion Handicap, Agile.ch, Amnesty International Schweiz, der Verein Tatkraft und die Stiftung für direkte Demokratie.

Rund jede 5. Person in der Schweiz lebt mit Behinderungen. Diese Zahl entspricht den 1.7 Millionen Menschen, die täglich in vielen Lebensbereichen mit Barrieren konfrontiert sind. Die Palette der Hindernisse ist breit: Sie reicht von fehlendem Zugang zu Bildung über bauliche Barrieren, Diskriminierungen am Arbeitsplatz bis zu fehlenden politischen Rechten. Dies, obwohl seit 23 Jahren ein Verbot der Diskriminierung aufgrund von Behinderung in unserer Verfassung steht und die Schweiz vor 20 Jahren das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) verabschiedet sowie vor fast 10 Jahren die UNO-Behindertenrechtskonvention (BRK) ratifiziert hat. Die Bilanz zur effektiven Umsetzung dieser Bestimmungen ist ernüchternd: Der Ausschuss der BRK kritisiert die Schweiz stark für die fehlende Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Inklusions-Initiative ist ein dringend notwendiger Schritt in Richtung inklusive Gesellschaft.

Politik verändert sich

Ein wichtiges Datum für die Inklusions-Initiative ist auch der 4. Dezember 2023, wenn Islam Alijaj, Mitinitiator der Inklusions-Initiative und Vorstandsmitglied des Vereins für eine inklusive Schweiz im Nationalrat vereidigt wird. Als Vertreter und Verfechter der Rechte von Menschen mit Behinderungen bringt Nationalrat Alijaj eine wichtige Perspektive in den politischen Diskurs ein und symbolisiert den Wandel hin zu einer inklusiveren politischen Landschaft. Gemeinsam mit den weiteren National- und Ständerät*innen des Initiativkomitees Christian Lohr, Susanne Vincenz-Stauffacher, Rémy Wyssmann, Franzsika Roth, Maya Graf, Beat Flach, Manuela Weichelt, Barbara Gysi und Patricia von Falkenstein wird Alijaj sich für konkrete Massnahmen zur Umsetzung der UNO-BRK in der Schweiz einsetzen.