2015
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Saudi-Arabien – Briefaktion Ägyptischem Fischer droht Hinrichtung
Dem ägyptischen Fischer Essam Ahmed droht in Saudi-Arabien unmittelbar die Hinrichtung. Saudische Behörden hatten ihn im Dezember 2021 auf einem Fischerboot zwischen Saudi-Arabien und Ägypten festgenommen. Nach seinen Angaben wurde er von einem bewaffneten Mann gezwungen, Drogen zu transportieren. Im November 2022 verurteilte in das Strafgericht in Tabuk nach einem grob unfairen Verfahren wegen Drogendelikten zum Tode. Essam Ahmed gab an, sofort nach seiner Festnahme gefoltert worden zu sein und unter Folter Drogenhandel «gestanden» zu haben. Während seiner Festnahme und der Ermittlungen hatte er keinen Rechtsbeistand. Der Schuldspruch und das gegen Essam Ahmed verhängte Todesurteil müssen unverzüglich aufgehoben, und es muss ein faires Wiederaufnahmeverfahren ohne Rückgriff auf die Todesstrafe eingeleitet werden. -
Iran – Briefaktion Gefangene in Teheran nach israelischen Luftangriffen in Gefahr
Nach den israelischen Luftangriffen sind Hunderte von Gefangenen, darunter viele willkürlich Inhaftierte, aus dem Teheraner Evin-Gefängnis verlegt worden und nun grausamen und unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Sie wurden in überfüllte Gefängnisse verlegt, nachdem die Luftangriffe am 23. Juni Teile des Evin-Gefängnisses zerstört hatten. Die iranischen Behörden verheimlichen das Schicksal bzw. den Verbleib Dutzender weiterer Gefangener. Dies könnte dem Völkerrechtsverbrechen des Verschwindenlassens gleichkommen. Den Verschwundenen drohen Folter und andere Misshandlungen. -
Saudi-Arabien Neuer Amnesty-Bericht belegt alarmierenden Anstieg von Hinrichtungen
Ein neuer Bericht von Amnesty International dokumentiert, dass die Hinrichtungen in Saudi-Arabien in den letzten Jahren massiv zugenommen haben. Betroffen sind insbesondere ausländische Staatsangehörige, die wegen Drogendelikten verurteilt wurden. -
Kambodscha Regierung duldet Sklaverei und Folter in Betrugszentren
Die kambodschanische Regierung ignoriert bewusst Sklaverei, Menschenhandel, Kinderarbeit und Folter, die durch chinesische Banden in mehr als 50 Betrugszentren im ganzen Land begangen werden. In einem umfangreichen Bericht beleuchtet Amnesty die Abgründe einer milliardenschweren Schattenwirtschaft, mit der Menschen überall auf der Welt betrogen werden. -
Georgien – Briefaktion Gerechtigkeit für gefolterten Aktivisten
Der Aktivist Saba Skhvitaridze wurde am 5. Dezember 2024 nach regierungskritischen Demonstrationen in Georgien festgenommen. Er wurde ohne Rechtsbeistand verhört und in Gewahrsam gefoltert und anderweitig misshandelt. Der Aktivist befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft und muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu elf Jahren rechnen. Seine Folter- und Misshandlungsvorwürfe sind bisher nicht wirksam untersucht worden. -
Iran – Briefaktion Schwedisch-iranischem Arzt droht unmittelbar die Hinrichtung
// Update: Ahmadreza Djalali droht akut die Hinrichtung. Am 24. Juni wurde er Berichten zufolge von seinem Inhaftierungsort an einen unbekannten Ort verlegt. Es besteht sehr grosse Sorgen, dass er jederzeit hingerichtet werden könnte. // Dem schwedisch-iranischen Arzt Ahmadreza Djalali droht unmittelbar die Hinrichtung. Nach über acht Jahren willkürlicher Haft im Iran hat er alle rechtlichen Möglichkeiten zur Aufhebung seines Todesurteils ausgeschöpft. Nachdem er bei einem Gefangenenaustausch zwischen dem Iran und Schweden am 15. Juni nicht berücksichtigt worden war, protestierte er vom 26. Juni bis zum 4. Juli mit einem Hungerstreik gegen seine fortgesetzte willkürliche Inhaftierung. Die iranischen Behörden müssen den Schuldspruch von Ahmadreza Djalali und das Todesurteil, das nach einem grob unfairen Gerichtsverfahren verhängt wurde, aufheben und ihn unverzüglich freilassen. -
Iran Wachsende Angst vor Folter und willkürlichen Hinrichtungen
Die iranischen Behörden müssen alle Pläne zur Durchführung willkürlicher Hinrichtungen sofort stoppen und alle wegen angeblicher Spionage für Israel festgenommenen Personen vor dem Verschwindenlassen, Folter und anderer Misshandlung schützen. Im Zuge des Krieges zwischen Israel und Iran warnt Amnesty vor wachsender Repression der Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle und vermeintliche Regimefeinde. -
Libyen – Briefaktion / Abschlussinfo - Good News Sufi-Scheich nach über einem Jahr Haft freigelassen
Am 28. März 2025 wurde der 79-jährige Sufi-Scheich Muftah Al-Amin Al-Biju nach 13 Monaten Haft freigelassen. Seine willkürliche Inhaftierung war Teil des verschärften Vorgehens bewaffneter Gruppen gegen Sufi-Geistliche und -Aktivist*innen. Diese bewaffneten Gruppen sind mit den selbsternannten Libysch-Arabischen Streitkräften (LAAF) verbündet, die de facto den Osten Libyens kontrollieren. -
Saudi-Arabien → Briefaktion Neue Anhörung für die inhaftierte Frauenrechtsaktivistin Manahel al-Otaibi
Die inhaftierte Fitness-Influencerin und Feministin Manahel al-Otaibi soll am 25. Juni 2025 erneut vor dem saudi-arabischen Sonderstrafgericht (SCC) erscheinen. Der Termin war wiederholt verschoben worden. Manahel al-Otaibi ist seit dem 16. November 2022 inhaftiert. Am 9. Januar 2024 verurteilte das Sonderstrafgericht sie wegen «terroristischer Straftaten» zu elf Jahren Haft. Sie stand anfangs wegen Verstoßes gegen das Gesetz zur Bekämpfung von Cyberkriminalität unter Anklage, weil sie sich in ihren Tweets für die Rechte von Frauen eingesetzt und Fotos von sich ohne Abaya in einem Einkaufszentrum auf Snapchat gepostet hatte. Die saudischen Behörden haben sie gefoltert, anderweitig misshandelt und über längere Zeiträume verschwinden lassen. -
Iran Mojahed (Abbas) Kourkouri hingerichtet
Die iranischen Behörden haben am 11. Juni 2025 Mojahed (Abbas) Kourkouri im Zusammenhang mit den Protesten für das Leben und die Freiheit der Frauen im Iran im Jahr 2022 hingerichtet. Mojahed Kourkouri war nach einem grob unfairen Scheinprozess von einem Revolutionsgericht zum Tode verurteilt worden. -
Libyen – Facebook-Aktion Libyscher Abgeordneter seit über einem Jahr verschwunden
Der Abgeordnete des Libyschen Parlaments Ibrahim al-Dersi verschwand am 16. Mai 2024, nachdem er an einer Parade der selbsternannten Libysch-Arabischen Streitkräfte (LAAF) in Bengasi teilgenommen hatte, einer Stadt, die unter ihrer faktischen Kontrolle steht. Das Schicksal von Ibrahim al-Dersi und sein Aufenthaltsort sind unbekannt. Anfang Mai 2025 tauchten in den sozialen Medien verstörende Videos auf, die Ibrahim al-Dersi ohne Hemd in einem schwach beleuchteten, engen Raum mit Betonwänden und sichtbaren Spuren von Folter zeigen. Um seinen Hals waren eine schwere Metallkette und ein grosses Vorhängeschloss gebunden. Die Behörden der LAAF müssen sicherstellen, dass Informationen über das Schicksal und den Aufenthaltsort von Ibrahim al-Dersi unverzüglich veröffentlicht werden. Alle, die der Beteiligung an seinem Verschwindenlassen und seiner Folter verdächtigt werden, darunter hochrangige Offiziere und Kommandeure, müssen in einem fairen Verfahren vor Gericht gestellt werden. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Israel
Israel verübte im Gazastreifen einen Völkermord. Die Zahl der Todesopfer unter Kindern, Journalist*innen und Mitarbeiter*innen von Hilfsorganisationen im Gazastreifen war so hoch wie in kaum einem anderen Konflikt weltweit, und Israel schuf dort vorsätzlich Lebensbedingungen, die auf die körperliche Zerstörung der Palästinenser*innen abzielten. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Afghanistan
Die Bevölkerung Afghanistans erlebte unter der De-facto-Regierung der Taliban 2024 immer mehr Menschenrechtsverletzungen. Frauen und Mädchen waren geschlechtsspezifischer Verfolgung ausgesetzt, die ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt, und wurden noch stärker ihrer Rechte auf Freizügigkeit und freie Meinungsäusserung beraubt. Sie hatten kaum Zugang zu Gesundheitsleistungen und durften weiterhin keine weiterführenden Schulen oder Hochschulen besuchen. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Iran
Die Behörden unterdrückten die Rechte auf Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit immer stärker. Frauen und Mädchen, lesbische, schwule, bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen (LGBTI*) sowie Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten litten unter systemischer Diskriminierung und Gewalt. Die Behörden verschärften ihr Vorgehen gegen Frauen, die sich dem gesetzlichen Kopftuchzwang widersetzten. Auch Angehörige der Baha'i sowie afghanische Geflüchtete und Migrant*innen gerieten verstärkt ins Visier. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Russland
Russland setzte 2024 seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fort. Die Rechte auf Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit waren nach wie vor stark eingeschränkt. Andersdenkende wurden mit willkürlicher Strafverfolgung, unfairen Gerichtsverfahren, hohen Geldbussen und langen Haftstrafen überzogen – auf Grundlage von Gesetzen, die gegen internationale Menschenrechtsstandards verstiessen. -
Ägypten – Briefaktion / Abschlussinfo - Good News «T-Shirt-Häftling» nach drei Jahren Gefängnis frei
Am 27. August 2024 wurde der ägyptische Demonstrant Mahmoud Hussein, auch bekannt als der «T-Shirt-Häftling», nach einer dreijährigen ungerechtfertigten Haftstrafe aus dem Gefängnis freigelassen. Seine Verurteilung erfolgte lediglich aufgrund des Tragens eines Anti-Folter-T-Shirts mit dem Slogan «Eine Nation ohne Folter». -
El Paso Service Processing Center USA verletzt Rechte von Migrant*innen in Haftanstalt in El Paso
Amnesty International deckt in einem Bericht schwere Menschenrechtsverletzungen gegen Migrant*innen im Haftzentrum El Paso Service Processing Center (EPSPC) auf. Diese sind eine Konsequenz der Anti-Migrationspolitik von Präsident Trump. -
Afghanistan – Briefaktion Journalist wegen «Propaganda» zu Haftstrafe verurteilt
Der afghanische Journalist Hamid Farhadi, der für eine im Ausland ansässige unabhängige Zeitung arbeitet, wurde am 3. September 2024 von Angehörigen des Innenministeriums der Taliban festgenommen. Am 19. September verurteilte man ihn ohne einen Rechtsbeistand zu zwei Jahren Haft, weil er «Propaganda» verbreitet haben soll. Das Gericht bezog sich hierbei auf seine journalistische Berichterstattung über die Lage von Frauen und Mädchen in Afghanistan. Am 28. März 2025 wurde Hamid Farhadi ohne Erklärung oder Vorankündigung aus dem Kabuler Gefängnis Pul-e Charkhi in das berüchtigte Bagram-Gefängnis verlegt. Seine Familie darf ihn nur einmal im Monat für 30 Minuten besuchen. Hamid Farhadi ist lediglich wegen der friedlichen Wahrnehmung seiner Menschenrechte inhaftiert und muss umgehend und bedingungslos freigelassen werden. -
Saudi-Arabien – Briefaktion Zu Unrecht Inhaftierter Geistlicher gefoltert
Der zu Unrecht inhaftierte Geistliche Scheich Salman Alodah (auch: Salman al-Odah) wird seit sieben Jahren in Einzelhaft festgehalten. Nach dem Völkerrecht kommt dies Folter gleich. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends. Scheich Salman Alodah wurde am 7. September 2017 ohne Haftbefehl festgenommen, nachdem er einen Tweet veröffentlicht hatte, in dem er mit Blick auf eine Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Katar für die «Einigkeit der Herzen» betete. Er ist wegen 37 Straftaten angeklagt, darunter die Unterstützung der Proteste des Arabischen Frühlings. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe. -
Aserbaidschan – Briefaktion / Frist abgelaufen Inhaftierter Oppositioneller Tofig Yagublu in Lebensgefahr
Das Leben des zu Unrecht inhaftierten aserbaidschanischen Oppositionellen Tofig Yagublu ist in ernsthafter Gefahr. Seinem Anwalt zufolge hat sich Tofig Yagublus Gesundheitszustand infolge seines andauernden Hungerstreiks und des Ausbleibens der von ihm benötigten medizinischen Versorgung drastisch verschlechtert. Seine Familie befürchtet, dass sein Zustand nach jahrelanger Verfolgung, willkürlicher Inhaftierung und mutmasslicher Misshandlung in Kürze irreversibel sein könnte.
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