Beiträge
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Indonesien – Briefaktion Trotz Freispruch droht Haft
Am 22. Januar 2025 sprach das Bezirksgericht in Zentral-Jakarta Septia Dwi Pertiwi von allen Anklagepunkten im Rahmen des «Gesetzes über Elektronische Informationen und Transaktionen» (EIT) frei. Sie war der Verleumdung beschuldigt worden, weil sie ihren ehemaligen Arbeitgeber in den Sozialen Medien kritisiert hatte. Die Staatsanwaltschaft hat nun jedoch ein Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof eingelegt, um ihren Freispruch aufzuheben. Sollte der Oberste Gerichtshof gegen Septia Dwi Pertiwi entscheiden, könnte ihr eine Gefängnisstrafe drohen. Dieser laufende Rechtsstreit macht deutlich, dass das EIT-Gesetz weiterhin dazu missbraucht wird, Kritik zu unterbinden und das Recht auf freie Meinungsäusserung in Indonesien einzuschränken. -
Mexiko – Briefaktion / Abschlussinfo - Good News Verfahren gegen Menschenrechtsverteidigerinnen eingestellt!
Im Januar 2025 teilte die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft (FGR) Ana Lorena Delgadillo, Marcela Turati und Mercedes Doretti mit, dass das Verfahren gegen sie wegen des Vorwurfs der organisierten Kriminalität und der Entführung eingestellt wurde. Es ist davon auszugehen, dass die drei Menschenrechtsverteidigerinnen lediglich wegen ihrer Menschenrechtsarbeit und ihrer kritischen Haltung gegenüber der Regierung zur Zielscheibe wurden. -
Verschwindenlassen in Lateinamerika #BuscarSinMiedo (#SuchenOhneAngst)
Überall auf dem amerikanischen Kontinent suchen Menschen nach verschwundenen Angehörigen. Das Amnesty-Regionalbüro in Amerika engagiert sich seit 2024 mit der Kampagne #BuscarSinMie-do (Suchen ohne Angst) für die «Mujeres Buscadoras» (Suchende Frauen). Zwei Vertreterinnen der Kampagne besuchten die Schweizer Sektion im Januar 2025 und berichteten von den Gefahren der Suche. -
Iran – Briefaktion Feministin erneut zum Tode verurteilt
Der iranischen Menschenrechtsverteidigerin Sharifeh Mohammadi droht die Hinrichtung, nachdem sie im Februar 2025 von einem Revolutionsgericht in Rascht ein zweites Mal zum Tode verurteilt wurde. Ihr Todesurteil wegen «bewaffneter Rebellion gegen den Staat» (baghi) basiert lediglich auf ihren friedlichen menschenrechtlichen Aktivitäten für Frauen und Arbeitnehmer*innen. Im Oktober 2024 hatte der Oberste Gerichtshof ihre Verurteilung und das im Juni 2024 verhängte Todesurteil aufgehoben und ein weiteres Verfahren vor einem niedrigeren Gericht angeordnet. Im Dezember 2024 fand ein grob unfaires Wiederaufnahmeverfahren statt. Ihre Vorwürfe wegen Folter und anderer Misshandlungen wurden zu keinem Zeitpunkt untersucht. -
Frühjahrssession (03. – 21. März 2025) Menschenrechte im Parlament: Frühjahr 2025
Bleiben die Menschenrechte eine relevante Grösse in der Schweizer Aussenpolitik? Die Beurteilung verschiedener Geschäfte in der Frühjahrssession wird Hinweise geben für die Beantwortung dieser Frage. -
Russland (besetztes ukrainisches Gebiet) – Briefaktion Ukrainische Kindergärtnerin zu sechs Jahren Haft verurteilt
Die ukrainische Kindergärtnerin Olha Baranevska aus Melitopol weigerte sich, nach der russischen Besetzung der Stadt aus der Rente zurückzukehren und wieder in ihrem alten Kindergarten zu arbeiten. Im Mai 2024 wurde sie von russischen Sicherheitskräften aus ihrer Wohnung verschleppt und Berichten zufolge gefoltert. Einen Monat später tauchte sie kurzzeitig wieder auf, bevor sie willkürlich festgenommen wurde und zwei 14-tägige Verwaltungshaftanordnungen erhielt. Schliesslich warf man ihr vor, Sprengstoff im Garten versteckt zu haben, und verurteilte sie zu sechs Jahren Gefängnis. Das Verfahren gegen sie war unfair, und sie ist bei schlechter Gesundheit. -
Mexiko – Briefaktion Menschenrechtsanwältin immer noch verschwunden
Bei einer Polizeiaktion im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Menschenrechtsanwältin Sandra Domínguez kam es zu vier Toten. Die Menschenrechtsverteidigerin und ihr Ehemann Alexander Hernández sind bereits seit dem 4. Oktober 2024 «verschwunden». Die mexikanischen Behörden müssen alle erforderlichen Schritte ergreifen und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen, um Sandra Domínguez zu finden – und zwar in Abstimmung mit ihren Angehörigen und allen für die Suche verantwortlichen Stellen. Die für das Verschwindenlassen Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. -
Iran – Briefaktion Kurdischer Aktivistin droht nun unmittelbar die Hinrichtung
Der kurdischen Menschenrechtsverteidigerin Pakhshan Azizi droht unmittelbar die Hinrichtung. Am 5. Februar teilten die Behörden ihren Anwält*innen mit, dass die Abteilung Neun des Obersten Gerichtshofs ihren Antrag auf gerichtliche Überprüfung abgelehnt hat. Im Juli 2024 war Pakhshan Azizi von einem Revolutionsgericht nach einem grob unfairen Verfahren allein wegen ihrer friedlichen humanitären und Menschenrechtsaktivitäten zum Tode verurteilt worden. Im Januar 2025 bestätigte der Oberste Gerichtshof das Urteil. Ihre Folter- und Misshandlungsvorwürfe wurden nie untersucht. -
Saudi-Arabien Manahel al-Otaibi wird Opfer von Verschwindenlassen
Die saudische Fitnesstrainerin Manahel al-Otaibi sitzt im Gefängnis, weil sie sich auf den Sozialen Medien für mehr Frauenrechte starkmachte. Seit Dezember fehlt von ihr jede Spur. Amnesty International befürchtet, dass sie Opfer von Verschwindenlassen geworden ist. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper Ignorierte Hilferufe
Femizide sind in Venezuela keine Einzelfälle, sondern Ausdruck eines Systems, das Frauen im Stich lässt. Alle 34 Stunden stirbt in dem Land eine Frau durch geschlechtsspezifische Gewalt. Die Geschichten von Carla Ríos und Klaribel zeigen, wie gefährlich das Leben für Frauen in einem Land geprägt von Machismus, Korruption und staatlicher Gleichgültigkeit ist. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Buch Eine unzerstörbare Schwesternschaft
Die Afghanin Khalida Popal lebt für den Fussball. Doch wegen ihres Engagements gerät sie ins Visier der Machthaber. In ihrem Erstlingswerk «Meine wunder vollen Schwestern» erzählt sie von ihrem Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper Es könnte jeder sein
In ihrem Buch «Niemals aus Liebe» arbeiten Natalia Widla und Miriam Suter die Ursachen geschlechtsspezifischer Gewalt auf. Ihr Zielpublikum: Männer. Lavinia Theiler traf sich mit Natalia Widla. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper Trotz Verbot auch hier existent
In der Schweiz gibt es mehr als 20 000 Frauen, die eine Genitalverstümmelung erlitten haben – oder von einer solchen bedroht sind. Melissa Riffaut traf zwei Aktivistinnen, die Betroffene unterstützen. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper Traditionen müssen sich verändern
Genitalverstümmelung ist in Sierra Leone weit verbreitet, vier von fünf Frauen leiden darunter. Dank dem unermüdlichen Engagement von Aktivist*innen wie Rugiatu Turay wird die Praxis in dem Land zunehmend hinterfragt. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper In die Falle getappt
Mit einem perfiden System werden insbesondere junge Frauen in Japan in die Prostitution gedrängt. Während das Sexgewerbe offen für sich wirbt, werden die Sexarbeiterinnen stigmatisiert. Die Doppelmoral zwischen Tabuisierung und dem Geschäft mit käuflichem Sex behindert den Schutz der Frauen vor Ausbeutung. -
AMNESTY-Magazin März 2025 – Herrschaft über Frauenkörper Der grosse Rückschritt
Wir erleben zurzeit einen grossen Rückschritt, was Frauenrechte betrifft: Das Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren Körper wird wieder vermehrt angegriffen. Der neue Autoritarismus in manchen Ländern befeuert diese Tendenz. -
AMNESTY-MAGAZIN März 2025 – INHALT Inhaltsverzeichnis
In vielen Ländern des Westens nimmt Frauenfeindlichkeit zu: Das Recht von Frauen, über ihren Körper selbst zu bestimmen, wird wieder eingeschränkt – ein Rückgriff auf die immer noch herrschenden patriarchalen Strukturen, die seit Urzeiten die Rechte der Hälfte der Menschheit eingrenzt, ja mit Gewalt beschneidet – durch Einsperren, Verstümmelung, sexuelle Angriffe oder gar Mord. Ausserdem in diesem Heft: Was erwartet die syrische Bevölkerung nach dem Sturz Baschar al-Assads? Die Einschränkungen der pro-palästinenischen Proteste an Schweizer Unis verstossen gegen das Recht auf Protest. Carte blanche von Sicherheitspolitikerin Barbara Haering. Und anderes mehr. -
Haiti Kinder werden Opfer von sexualisierter und physischer Gewalt
Die unerbittliche Gewalt der Banden in Port-au-Prince und Umgebung zerstört das Leben vieler Kinder in Haiti. In den von Gangs kontrollierten Vierteln der Hauptstadt leiden Kinder unter massiver sexualisierter und physischer Gewalt. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht von Amnesty International. -
Angola – Briefaktion / Abschlussinfo - Good News Influencerin nach Begnadigung aus der Haft entlassen
Am 1. Januar 2025 wurde die TikTok-Nutzerin Ana da Silva Miguel (auch: Neth Nahara) nach ihrer Begnadigung durch den Präsidenten aus der Haft entlassen. Neth Nahara war am 13. August 2023 in der angolanischen Hauptstadt Luanda festgenommen worden. Einen Tag später wurde sie wegen «Verunglimpfung des Staates, seiner Symbole und Einrichtungen» zu sechs Monaten Haft verurteilt. Zuvor hatte sie auf TikTok ein Live-Video verbreitet, in dem sie den Präsidenten kritisierte. Auf Antrag des Staatsanwalts vom 27. September 2023 wurde ihre sechsmonatige Haftstrafe auf zwei Jahre Gefängnis erhöht. Neth Nahara wurde acht Monate lang der Zugang zu ihren täglichen Medikamenten verweigert. -
Tunesien – Briefaktion Menschenrechtsverteidigerin im Hungerstreik
Am 14. Januar, dem 14. Jahrestag der tunesischen Revolution, kündigte die prominente Menschenrechtsverteidigerin Sihem Bensedrine einen unbefristeten Hungerstreik an, um gegen ihre seit August 2024 anhaltende willkürliche Inhaftierung zu protestieren. Sie ist nur wegen der Wahrnehmung ihrer Menschenrechte in Haft. Am 26. Januar musste sie wegen gesundheitlicher Komplikationen ins Krankenhaus gebracht werden. Zwei Tage später erfuhren ihre Anwälte, dass ein tunesischer Ermittlungsrichter ihre Untersuchungshaft wegen mehrerer Anklagen um weitere vier Monate verlängert hat. Die Anklagen wurde erhoben, nachdem sie als Präsidentin der Kommission für Wahrheit und Würde (IVD) Korruption aufgedeckt hatte.
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