Al Loujain Hathloul in Saudi-Arabien wartet nicht länger auf Gleichberechtigung. © AI
Al Loujain Hathloul in Saudi-Arabien wartet nicht länger auf Gleichberechtigung. © AI

Frauentag: Sie wartet nicht mehr, und Sie?

7. März 2017
Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Angesichts der Rückschritte bei den Frauenrechten ist es an der Zeit, all jenen zu folgen, die nicht mehr länger auf wahre Gleichberechtigung warten wollen.
Ein weltweiter Rückgang

In Russland ratifizierte die Regierung ein Gesetz, mit dem bestimmte Formen von häuslicher Gewalt entkriminalisiert werden.

In den Vereinigten Staaten schränkte die neue Regierung den Zugang zu Mitteln der Familienplanung stark ein. Mit der Wiederbelebung der sogenannten "Mexico City Policy" beendet sie die staatlichen Zuschüsse für Organisationen, die im Ausland Frauen in Familienfragen beraten und dabei auch Abtreibung als Option nennen. Das Dekret trifft amerikanische Frauen genauso wie Frauen in Entwicklungsländern: Indem umgehend die Gelder für die amerikanische NGO Planned Parenthood gestrichen wurden, droht dieser das Aus. Das gefährdet das Leben zahlreicher Frauen.

In den Augen der Justiz Saudi-Arabiens zählt eine Frau nur als halber Mensch.

In der Türkei hat die Regierung per Dekret die definitive Schliessung von 375 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) verfügt. Betroffen sind Anwaltsvereinigungen, die sich für Folteropfer engagieren oder Frauenrechtsorganisationen, die Unterkünfte für Opfer häuslicher Gewalt führen.

Angesichts dieser Situation ist es an der Zeit, dem Vorbild derjenigen zu folgen, die nicht mehr länger darauf warten wollen, dass Gleichberechtigung eine Realität wird. In Saudi-Arabien musste beispielsweise die 27-jährige Al Loujain Hathloul für 73 Tage ins Gefängnis, weil sie der Regierung getrotzt hatte und Auto gefahren war. In Polen haben Tausende von Menschen ein absolutes Abtreibungsverbot der Regierung verhindert. In den USA formierte sich in diesem Frühjahr eine Bewegung, welche sich entschlossen gegen das Programm der neuen Regierung stellt. Dieser «March of Women» wird weltweit von Millionen von Menschen wiederholt (18. März in Zürich).

Anlässlich des Frauentags möchten wir Sie alle dazu motivieren, sich für Frauenrechte und Gleichberechtigung einzusetzen.

Für Nazanin im Iran: Briefe schreiben

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Frauenflüchtlinge in der Schweiz

Diskussion in Zürich, Biel, Bern und Baden mit Denise Graf (Asylrechtsexpertin, Amnesty International) und Natalie Trummer (Geschäftsleiterin, Terre des Femmes) zur besonderen Situation von Frauenflüchtlingen in der Schweiz. Mehr Informationen