1. Hinrichtungen
Bereits zu Beginn von Episode 1 der ersten Staffel köpft Ned Stark einen Verräter. 2018 gab es weltweit 690 Hinrichtungen, ein x-faches der Hinrichtungen auf Westeros. Und: In Saudi-Arabien werden bis heute Menschen geköpft.
2. Folter
Es scheint, als ob sich die Macher von GoT in Sachen Foltermethoden von der Realität hätten inspirieren lassen. Amnesty International hat 2018 Praktiken dokumentiert, die an die Folterung von Theon Greyjoy in der dritten Staffel erinnern: Vergewaltigungen und Stockhiebe (in Libyen), Stromstösse in die Geschlechtsorgane von Kindern (Ägypten), Steinigung von Homosexuellen (letzte Woche in Brunei). Im wahren Leben werden in sehr vielen Länder Menschen misshandelt und gefoltert.
3. Zwangsheirat und Gewalt gegen Frauen
«Game of Thrones» steht immer wieder wegen dem Frauenbild und massiver Gewalt gegen Frauen in der Kritik: Frauen werden vergewaltigt, zu Sexsklavinnen gemacht oder anderweitig unterdrückt. Schon in Episode 1 der ersten Staffel wurde Daenerys Targaryen von ihrem Bruder zwangsverheiratet. In der Realität werden die Rechte von Frauen bis heute weltweit verletzt. So hat Amnesty aufgedeckt, dass die Polizei in der Dominikanischen Republik Prostituierte vergewaltigt, um sie zu bestrafen. Und in Burkina Faso wird über die Hälfte der Mädchen noch vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.
4. Überwachung
Überwachung ist in «Game of Thrones» allgegenwärtig. So kann niemand über King’s Landing sprechen, ohne dass er von Spionen «abgehört» wird. Die Spione des 21. Jahrhunderts setzen keine «Little Birds» ein. Sie verfügen über Technologien zur Massenüberwachung, die die Privatsphäre verletzen – auch in der Schweiz. Seit der Annahme des Nachrichtendienstgesetzes dürfen Vorratsdatenspeicherung, Kabelaufklärung und Staatstrojaner auch hierzulande eingesetzt werden.
5. Chemische Waffen und andere Kriegsverbrechen
Die Fantasy-Welt von GoT ist ein Kriegsgebiet, wo Zivilpersonen angegriffen, «Wildfires», eine Art von chemischen Waffen, zum Einsatz kommen und mit ganzen Armeen von Kindersoldaten gekämpft wird. Im Jahresbericht konnte Amnesty zwar nicht den Einsatz von Drachen dokumentieren, hat aber in Konfliktgebieten weltweit Kriegsverbrechen aufgedeckt. Und in Syrien hat Präsident Asad chemische Waffen gegen die Bevölkerung eingesetzt.