2021
-
Israel / Besetztes palästinensisches Gebiet: Ein Jahr seit dem 7. Oktober «Wir wollen keine Rache»
Die Eltern des israelischen Unternehmers und Friedensaktivisten Maoz Anon wurden beim Angriff bewaffneter palästinensischer Gruppen vor einem Jahr ermordet. Dennoch setzt er sich weiterhin für ein Ende der Besatzung ein und für ein Ende des Krieges. Seine Botschaft zum 7. Oktober. -
Kolumbien – Briefaktion Umweltschützerin erneut bedroht
Am 10. September hat die kolumbianische Umweltschützerin Jani Silva eine telefonische Morddrohung erhalten. Sie ist Präsidentin von ADISPA, einer Organisation zur Verteidigung des Amazonas und der Lebensweise der Kleinbäuer*innen (Campesinos) im Departamento Putumayo. Aufgrund früherer Bedrohungen stehen Jani Silva und andere Mitglieder von ADISPA bereits unter dem Schutz der staatlichen Einheit zum Personenschutz (UNP). Die jüngsten Drohungen geben zu verstehen, dass man die Umweltschützerin mittels eines Sprengstoffangriffs auf die zu ihrem Schutz bereitgestellten gepanzerten Fahrzeuge töten wolle. Die kolumbianische Regierung muss dringend besseren Schutz für Jani Silva und ihre Gemeinschaft bereitstellen. -
China – Briefaktion / Frist abgelaufen Zwei Aktivist*innen zu Haftstrafen verurteilt
Die #MeToo-Aktivistin Sophia Huang Xueqin und der Arbeitsrechtsaktivist Wang Jianbing wurden am 14. Juni 2024 fünf Jahren bzw. zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Beide waren der «Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt» für schuldig befunden worden. Die Staatsanwaltschaft hatte unter anderem vorgebracht, die beiden hätten wöchentliche private Treffen mit Aktivist*innen organisiert, um über die Herausforderungen der Zivilgesellschaft in China zu diskutieren, und Schulungen zu «gewaltfreien Bewegungen» organisiert und daran teilgenommen. Beide sind gesundheitlich angeschlagen, erhalten aber keinen angemessenen Zugang zu medizinischer Versorgung. -
Kirgistan Rita Karasartova: Mutige Stimme des Widerstands
Die Menschenrechtsaktivist*in Rita Karasartova wurde von der kirgisischen Regierung angeklagt, weil sie für die Wasserversorgung ihres Volkes kämpfte. Im Juni 2024 wurde sie freigesprochen. Doch ihr Kampf ist noch lange nicht zu Ende. -
Jemen – Briefaktion / Abschlussinfo – Good News Vier willkürlich inhaftierte Baha‘i sind endlich frei
Im August 2024 liessen die De-facto-Behörden der Huthi vier Angehörige der Religionsgemeinschaft der Baha‘i frei, die über ein Jahr lang in einem Sicherheits- und Geheimdienstzentrum der Huthi in der Hauptstadt Sana’a willkürlich inhaftiert gewesen waren. Nach ihrer Festnahme am 25. Mai 2023 wurden sie ungefähr vier Monate lang Opfer des Verschwindenlassens. Danach wurden sie ohne Anklage oder Zugang zu einem Rechtsbeistand festgehalten. -
Saudi-Arabien – Briefaktion → Manahel al-Otaibi wird in Haft gefoltert
Nach einem Monat Haft ohne Kontakt zur Aussenwelt meldete sich Manahel al-Otaibi am 1. September 2024 bei ihrer Familie und berichtete, dass sie erneut in Einzelhaft gehalten und von Mitgefangenen und Gefängniswärterinnen brutal geschlagen werde. Manahel al-Otaibi ist im Gefängnis, weil sie sich in Tweets für Frauenrechte einsetzte. -
AMNESTY-Magazin September 2024 – Saudi-Arabien Drei Aktivist*innen – drei Schicksale
Wer in Saudi-Arabien die Regierung oder die Elite kritisiert, riskiert viel. Viele Menschenrechtsaktivist*innen, Frauenrechtler*innen und Medienschaffende sitzen im Gefängnis – verurteilt zu jahrzehntelangen Haftstrafen oder sogar zur Todesstrafe. Wer aus dem Gefängnis entlassen wird, darf oft das Land nicht verlassen. Wir sprachen mit den Angehörigen von drei Aktivist*innen, die Amnesty seit längerem unterstützt. -
AMNESTY-Magazin September 2024 – Saudi-Arabien Über jede Kritik erhaben
Verrät die Schweiz ihre aussenpolitischen Leitlinien der Förderung der Menschenrechte und des Friedens im Interesse der Wirtschaftsbeziehungen? Jedenfalls verhält sich die Schweizer Regierung auffällig still, wenn es darum geht, Saudi-Arabien an seine internationalen Verpflichtungen zu erinnern. -
Äquatorialguinea – Briefaktion / Frist abgelaufen Menschenrechtsverteidiger erneut in Haft
Am 1. August wurde der Menschenrechtsverteidiger Joaquín Elo Ayeto bei sich zuhause in der Hauptstadt Malabo von Angehörigen der Gendarmerie festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, über die zivilgesellschaftliche Plattform Somos+, die nach Ansicht der Behörden nicht rechtmässig registriert ist, illegale Aktivitäten durchgeführt zu haben. Er befindet sich im Oveng-Azem-Gefängnis der Stadt Mongomo in Untersuchungshaft. Joaquín Elo Ayeto muss umgehend freigelassen werden, da er lediglich wegen seiner menschenrechtlichen Tätigkeiten inhaftiert ist. -
Russland (besetzte Krim) – Briefaktion / Frist abgelaufen Menschenrechtsverteidiger aus gesundheitlichen Gründen freilassen!
Tofik Abdulgaziev, ein Menschenrechtsverteidiger von der Krim, verbüsst in Russland eine politisch motivierte zwölfjährige Freiheitsstrafe. Im März 2024 wurde er in kritischem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert. Er hat 15 Kilo an Gewicht verloren und wurde mit Tuberkulose, Lungenentzündung und anderen lebensbedrohlichen Krankheiten diagnostiziert. Am 6. August lehnte ein Gericht es ab, den Menschenrechtler aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft zu entlassen. -
Afghanistan Drei Jahre internationale Untätigkeit trotz Taliban-Verbrechen
Drei Jahre nach der Machtergreifung der Taliban in Afghanistan dauern die schweren Menschenrechtsverletzungen insbesondere an Frauen und Mädchen unvermindert an. Eine Verbesserung der gravierenden Menschenrechtslage ist nicht in Sicht. Vertreter*innen der Zivilgesellschaft im Land fühlen sich im Stich gelassen und üben Kritik an der Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft. -
FIFA / Saudi-Arabien Menschenrechtsversprechen für Fussball-Weltmeisterschaften 2030 und 2034 ungenügend – Risiken in Saudi-Arabien werden weissgewaschen
Saudi-Arabien hat bei seiner Bewerbung für die Fussball-Weltmeisterschaft der Männer 2034 die Menschenrechtsanforderungen der FIFA nicht erfüllt. Auch bei den Plänen für die Weltmeisterschaft 2030 in Marokko, Portugal und Spanien gibt es noch grosse Lücken. -
Russland Gefangenenaustausch mit bitterem Beigeschmack / Aleksandra Skochilenko ist frei
Am 1. August wurden acht in Nato-Ländern inhaftierte Russ*innen für 16 in Russland und Belarus inhaftierte Menschen freigelassen. Unter ihnen ist die Künstlerin und Aktivistin Aleksandra Skochilenko sowie weitere Menschenrechtsverteidiger*innen. -
Saudi-Arabien – Briefaktion / Frist abgelaufen Lehrer wegen Tweets zu 20 Jahren Haft verurteilt
Am 29. Mai 2024 verurteilte das berüchtigte Sonderstrafgericht SCC Asaad bin Nasser al-Ghamdi zu 20 Jahren Gefängnis. Der Lehrer hatte Beiträge in den Sozialen Medien veröffentlicht, in denen er das Regierungsprojekt Vision 2030 kritisierte und sein Beileid zum Tod eines in Haft verstorbenen Menschenrechtlers ausdrückte. Daraufhin war er am 20. November 2022 festgenommen worden. Die ersten drei Monate soll er in Einzelhaft verbracht haben. Berichten zufolge wird ihm die notwendige medizinische Versorgung seiner Epilepsieerkrankung verweigert. Sein Bruder Mohammad bin Nasser al-Ghamdi wurde fünf Monate zuvor festgenommen und im Juli 2023 zum Tode verurteilt – allein wegen seiner Beiträge in den Sozialen Medien. -
Kuba – Briefaktion / Frist abgelaufen Inhaftierter Lehrer benötigt dringend medizinische Versorgung
Der pensionierte Lehrer und Menschenrechtler Pedro Albert Sánchez ist seit dem 22. November 2023 willkürlich inhaftiert. Er hat eine Krebserkrankung und sein Gesundheitszustand ist kritisch. Dennoch wird er nicht angemessen medizinisch versorgt. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der lediglich aufgrund der Wahrnehmung seiner Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Haft ist. Pedro Albert Sánchez muss daher unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden und eine angemessene medizinische Versorgung erhalten. -
Südafrika: Briefaktion für Thapelo Mohapi / Frist abgelaufen Menschenrechtsverteidiger*innen in Gefahr
Der Menschenrechtsverteidiger Thapelo Mohapi ist untergetaucht, nachdem er wegen seiner aktivistischen Arbeit ständig bedroht und eingeschüchtert wurde. Er ist Generalsekretär einer Graswurzelbewegung. Die «Bewegung der in Hütten Lebenden» (Abahlali baseMjondolo, kurz AbM) setzt sich insbesondere für Menschen ein, die wirtschaftlich benachteiligt sind. -
Bahrain: Briefaktion für Abdulhadi Al-Khawaja / Frist abgelaufen Sorge um Gesundheit eines gewaltlosen politischen Gefangenen
Der Menschenrechtsverteidiger Abdulhadi Al-Khawaja ist seit mehr als zwölf Jahren willkürlich in Haft. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener und muss umgehend freigelassen und gründlich medizinisch versorgt werden. Abdulhadi Al-Khawaja nahm 2011 im Zuge der weitverbreiteten Proteste in mehreren arabischen Ländern an friedlichen prodemokratischen Demonstrationen in Bahrain teil und wurde daraufhin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. -
Philippinen - Good News Letzte Anklage gegen Leila de Lima fallengelassen
Ein philippinisches Gericht hat nun auch die letzte konstruierte Anklage gegen die Menschenrechtsverteidigerin und ehemalige Senatorin Leila de Lima fallengelassen. -
Jemen – Briefaktion / Abschlussinfo – Good News Richter nach fünf Monaten in Haft wieder frei!
Abdulwahab Mohammad Qatran ist seit dem 12. Juni wieder frei! Der Richter war am 2. Januar willkürlich festgenommen worden, nachdem er die De-facto-Behörden der Huthi kritisiert hatte. Er blieb drei Tage lang verschwunden, bis die Behörden der Familie bestätigten, dass er in der Haftanstalt der Sicherheits- und Geheimdienstkräfte in Sana'a festgehalten wurde. Dort hielten ihn die Huthi mehr als fünf Monate lang in Einzelhaft, der Zugang zu einem Rechtsbeistand wurde ihm verwehrt. -
Vereinigte Arabische Emirate – Briefaktion / Frist abgelaufen Urteile in Scheinverfahren am 10. Juli erwartet
Am 9. Mai 2024 fand vor dem Bundesberufungsgericht in Abu Dhabi der zehnte und letzte Verhandlungstag in dem grob unfairen Verfahren gegen 84 emiratische Männer statt. Zu ihnen gehören die Menschenrechtsverteidiger und gewaltlosen politischen Gefangenen Ahmed Mansoor, Mohammed al-Roken und Nasser bin Ghaith. Das Gericht legte als Termin für die Urteilsverkündung den 10. Juli fest.
Seite 3 von 43