Beiträge
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Iran Wachsende Angst vor Folter und willkürlichen Hinrichtungen
Die iranischen Behörden müssen alle Pläne zur Durchführung willkürlicher Hinrichtungen sofort stoppen und alle wegen angeblicher Spionage für Israel festgenommenen Personen vor dem Verschwindenlassen, Folter und anderer Misshandlung schützen. Im Zuge des Krieges zwischen Israel und Iran warnt Amnesty vor wachsender Repression der Sicherheitskräfte gegen Oppositionelle und vermeintliche Regimefeinde. -
Saudi-Arabien → Briefaktion Neue Anhörung für die inhaftierte Frauenrechtsaktivistin Manahel al-Otaibi
Die inhaftierte Fitness-Influencerin und Feministin Manahel al-Otaibi soll am 25. Juni 2025 erneut vor dem saudi-arabischen Sonderstrafgericht (SCC) erscheinen. Der Termin war wiederholt verschoben worden. Manahel al-Otaibi ist seit dem 16. November 2022 inhaftiert. Am 9. Januar 2024 verurteilte das Sonderstrafgericht sie wegen «terroristischer Straftaten» zu elf Jahren Haft. Sie stand anfangs wegen Verstoßes gegen das Gesetz zur Bekämpfung von Cyberkriminalität unter Anklage, weil sie sich in ihren Tweets für die Rechte von Frauen eingesetzt und Fotos von sich ohne Abaya in einem Einkaufszentrum auf Snapchat gepostet hatte. Die saudischen Behörden haben sie gefoltert, anderweitig misshandelt und über längere Zeiträume verschwinden lassen. -
USA (Mississippi) – Briefaktion Geplante Hinrichtung eines 79-jährigen Vietnam-Veteranen
Richard Jordan soll am 25. Juni 2025 im US-Bundesstaat Mississippi hingerichtet werden, nachdem er im Jahr 1976 eines Mordes für schuldig befunden worden war. Sein Todesurteil wurde bereits drei Mal wegen verfassungsrechtlicher Mängel wieder rückgängig gemacht. Als Richard Jordan zum vierten Mal zum Tode verurteilt wurde, gab es Befürchtungen, dass die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe anstrebte, um ihn für die Wahrnehmung seiner Rechte zu bestrafen. Diese Annahme wurde jedoch nie angemessen untersucht. Laut Angaben von Expert*innen leidet Richard Jordan seit seinem Militärdienst in Vietnam unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, was jedoch bei seiner erneuten Verurteilung im Jahr 1998 nicht hinreichend geprüft wurde. Der Gouverneur von Mississippi sollte das Todesurteil daher dringend in eine Haftstrafe umwandeln. -
USA (Oklahoma) – Briefaktion / Abgeschlossene Aktion John Hanson hingerichtet
John Hanson wurde am Morgen des 12. Juni 2025 im US-Bundesstaat Oklahoma hingerichtet. Die von einem Richter verfügte Aussetzung der Hinrichtung bis zur Entscheidung über eine Klage, dass die Anhörung vor dem Begnadigungsausschuss unfair gewesen sei, wurde auf Anordnung des Berufungsgerichts für Strafsachen des Bundesstaats aufgehoben. Eine weitere Klage, die sich auf neue Beweise dafür stützte, dass die Staatsanwaltschaft belastende Informationen über das mögliche Motiv eines wichtigen Informanten für seine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft zurückgehalten hatte, wurde von den Gerichten aus verfahrensrechtlichen Gründen abgewiesen. -
Iran Mojahed (Abbas) Kourkouri hingerichtet
Die iranischen Behörden haben am 11. Juni 2025 Mojahed (Abbas) Kourkouri im Zusammenhang mit den Protesten für das Leben und die Freiheit der Frauen im Iran im Jahr 2022 hingerichtet. Mojahed Kourkouri war nach einem grob unfairen Scheinprozess von einem Revolutionsgericht zum Tode verurteilt worden. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Afghanistan
Die Bevölkerung Afghanistans erlebte unter der De-facto-Regierung der Taliban 2024 immer mehr Menschenrechtsverletzungen. Frauen und Mädchen waren geschlechtsspezifischer Verfolgung ausgesetzt, die ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt, und wurden noch stärker ihrer Rechte auf Freizügigkeit und freie Meinungsäusserung beraubt. Sie hatten kaum Zugang zu Gesundheitsleistungen und durften weiterhin keine weiterführenden Schulen oder Hochschulen besuchen. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Iran
Die Behörden unterdrückten die Rechte auf Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit immer stärker. Frauen und Mädchen, lesbische, schwule, bisexuelle, trans und intergeschlechtliche Menschen (LGBTI*) sowie Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten litten unter systemischer Diskriminierung und Gewalt. Die Behörden verschärften ihr Vorgehen gegen Frauen, die sich dem gesetzlichen Kopftuchzwang widersetzten. Auch Angehörige der Baha'i sowie afghanische Geflüchtete und Migrant*innen gerieten verstärkt ins Visier. -
AMNESTY INTERNATIONAL REPORT 2024/25 Länderbericht Vereinigte Staaten von Amerika
Abtreibungsverbote in verschiedenen Bundesstaaten schränkten die reproduktiven Rechte stark ein. Der Zugang zu Asyl war aufgrund politischer Massnahmen an der Grenze zu Mexiko erschwert, Staatsangehörige bestimmter Länder erhielten aber weiterhin vorübergehenden Schutz. Studierende und Angestellte von Universitäten, die landesweit gegen Israels Völkermord im Gazastreifen protestierten, erlebten Gewalt durch die Polizei und Gegendemonstrierende. Schwarze Menschen wurden unverhältnismässig oft Opfer tödlicher Polizeigewalt. Bezüglich der Abschaffung der Todesstrafe gab es nur minimale Fortschritte. -
Saudi-Arabien – Briefaktion Zu Unrecht Inhaftierter Geistlicher gefoltert
Der zu Unrecht inhaftierte Geistliche Scheich Salman Alodah (auch: Salman al-Odah) wird seit sieben Jahren in Einzelhaft festgehalten. Nach dem Völkerrecht kommt dies Folter gleich. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends. Scheich Salman Alodah wurde am 7. September 2017 ohne Haftbefehl festgenommen, nachdem er einen Tweet veröffentlicht hatte, in dem er mit Blick auf eine Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Katar für die «Einigkeit der Herzen» betete. Er ist wegen 37 Straftaten angeklagt, darunter die Unterstützung der Proteste des Arabischen Frühlings. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe. -
USA – Briefaktion / Frist abgelaufen Erste Hinrichtung in Tennessee seit 2020 geplant
Oscar Smith soll am 22. Mai 2025 im US-Bundesstaat Tennessee hingerichtet werden. Er wurde 1990 wegen des 1989 begangenen Mordes an seiner Frau, von der er getrennt lebte, und ihren beiden Söhnen zum Tode verurteilt. Forensische Beweise, auf deren Grundlage das Todesurteil gefällt worden war, sind seither von Fachleuten angezweifelt worden. Oscar Smith hat kein faires Gerichtsverfahren erhalten, da die Geschworenen voreingenommen waren und nicht über gewisse Umstände informiert wurden. Der Gouverneur von Tennessee sollte das Urteil daher umgehend in eine Haftstrafe umwandeln. -
Singapur – Briefaktion Berufungsverfahren könnte Hinrichtung verhindern
Die Berufungsverhandlung von Pannir Selvam Pranthaman wurde für den 7. Mai 2025 angesetzt. Am 19. Februar wurde seine Hinrichtung in letzter Minute ausgesetzt, nachdem das Berufungsgericht dem Antrag auf Überprüfung seines Falls stattgegeben hatte. Sollte sein Rechtsmittel am 7. Mai abgelehnt werden, könnte Pannir Selvam Pranthaman zum dritten Mal unmittelbar die Hinrichtung drohen. Der malaysische Staatsbürger wurde 2017 wegen der Einfuhr von 51,84 g Diamorphin (Heroin) nach Singapur zum Tode verurteilt. Der Richter stellte fest, dass er die Drogen lediglich transportiert hatte, wandte jedoch die obligatorische Todesstrafe an. -
Todesstrafe-Bericht 2024 Todesstrafe 2024 – Zahlen und Fakten
Lesen Sie hier die wichtigsten Zahlen und Fakten über die Anwendung der Todesstrafe und die ausgesprochenen Todesurteile im Jahr 2024. -
Todesstrafenbericht 2024 Höchste Zahl dokumentierter Hinrichtungen seit 2015
Die Zahl der weltweiten Hinrichtungen hat den höchsten Stand seit 2015 erreicht: Im Jahr 2024 wurden in 15 Ländern über 1500 Menschen hingerichtet, so Amnesty International bei der Veröffentlichung des Jahresberichts über die weltweite Anwendung der Todesstrafe. -
Menschenrechte global unter Beschuss: Schweiz muss Vorreiterrolle einnehmen
Angesichts der massiven Angriffe auf die internationale Menschenrechtsarchitektur durch die USA und durch schon länger bestehende autokratische Regierungen, die mit dem Kurswechsel der neuen US-Regierung Aufwind erhalten, wächst auch die Verantwortung der Schweiz: Sie muss die multilateralen Instrumente und Plattformen nutzen, um die Menschenrechte zu schützen, humanitäres Leid zu lindern und die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit voranzubringen. -
Iran Behörden nehmen Frauen willkürlich fest und verhängen Körperstrafen und Todesurteile
Die iranischen Behörden haben ihr Vorgehen gegen Frauenrechtlerinnen, Journalistinnen, und andere Aktivistinnen, die Gleichberechtigung fordern oder sich gegen den Kopftuchzwang wehren, verschärft und setzen dabei willkürliche Inhaftierungen, ungerechtfertigte Strafverfolgung, Auspeitschungen und sogar die Todesstrafe ein, um die iranische Frauenbewegung niederzuschlagen. -
Iran – Briefaktion / Frist abgelaufen Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani droht nach Folter Hinrichtung
Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani droht im Gefängnis von Ghezel Hesar in der Provinz Alborz die Hinrichtung, nachdem der Oberste Gerichtshof ihren Antrag auf gerichtliche Überprüfung abgelehnt hat. Sie waren im September 2024 in einem grob unfairen Prozess zum Tode verurteilt worden. Der Prozess dauerte nur fünf Minuten und war von Vorwürfen über Folter und andere Misshandlungen zur Erzwingung von «Geständnissen» geprägt. -
Iran → Briefaktion Feministin erneut zum Tode verurteilt
Der iranischen Menschenrechtsverteidigerin Sharifeh Mohammadi droht die Hinrichtung, nachdem sie im Februar 2025 von einem Revolutionsgericht in Rascht ein zweites Mal zum Tode verurteilt wurde. Ihr Todesurteil wegen «bewaffneter Rebellion gegen den Staat» (baghi) basiert lediglich auf ihren friedlichen menschenrechtlichen Aktivitäten für Frauen und Arbeitnehmer*innen. Im Oktober 2024 hatte der Oberste Gerichtshof ihre Verurteilung und das im Juni 2024 verhängte Todesurteil aufgehoben und ein weiteres Verfahren vor einem niedrigeren Gericht angeordnet. Im Dezember 2024 fand ein grob unfaires Wiederaufnahmeverfahren statt. Ihre Vorwürfe wegen Folter und anderer Misshandlungen wurden zu keinem Zeitpunkt untersucht. -
Nigeria – Briefaktion Sorge um den Gesundheitszustand eines Sängers in der Todeszelle
Im August 2020 wurde der Sänger Yahaya Sheriff-Aminu wegen «Blasphemie» zum Tode verurteilt, nachdem er auf WhatsApp ein Lied verbreitet hatte, das angeblich abfällige Bemerkungen gegen den Propheten Mohammed enthielt. Nach dem Urteil wurden verschiedene Rechtsmittel eingelegt, momentan wartet Yahaya Sheriff-Aminu in Haft auf eine Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof von Nigeria. Amnesty International konnte den Sänger im Gefängnis besuchen: Sein Gesundheitszustand ist besorgniserregend. -
Iran – Briefaktion / Frist abgelaufen Kurdischer Aktivistin droht nun unmittelbar die Hinrichtung
Der kurdischen Menschenrechtsverteidigerin Pakhshan Azizi droht unmittelbar die Hinrichtung. Am 5. Februar teilten die Behörden ihren Anwält*innen mit, dass die Abteilung Neun des Obersten Gerichtshofs ihren Antrag auf gerichtliche Überprüfung abgelehnt hat. Im Juli 2024 war Pakhshan Azizi von einem Revolutionsgericht nach einem grob unfairen Verfahren allein wegen ihrer friedlichen humanitären und Menschenrechtsaktivitäten zum Tode verurteilt worden. Im Januar 2025 bestätigte der Oberste Gerichtshof das Urteil. Ihre Folter- und Misshandlungsvorwürfe wurden nie untersucht. -
Iran – Briefaktion / Frist abgelaufen Drohende Hinrichtungen nach unfairen Verfahren
Im Iran droht sechs Männern die Hinrichtung, nachdem sie im Oktober 2024 in einem grob unfairen Verfahren wegen «bewaffneter Rebellion gegen den Staat» (baghi) zum Tode verurteilt worden waren. Sie sollen gefoltert und anderweitig misshandelt worden sein, um «Geständnisse» zu erzwingen.
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