Zwischen August 2012 und August 2013 haben sieben Staaten – Gambia, Indien, Indonesien, Kuwait, Nigeria, Pakistan und Vietnam – wieder Hinrichtungen durchgeführt. Auch Papua-Neuguinea hat Gesetzesänderungen beschlossen, die eine Wiederaufnahme von Hinrichtungen befürchten lassen.
«Allzu oft beschwören Regierungen die Todesstrafe als Patentlösung gegen Gewaltverbrechen. Dabei ist die Todesstrafe weder eine Lösung für Gewaltprobleme, noch ist sie ein taugliches Mittel gegen Kriminalität. Sie bringt nur noch mehr Gewalt in die Gesellschaft», erklärt Patrick Walder, Verantwortlicher für den Bereich Todesstrafe bei der Schweizer Sektion von Amnesty International. «Oft scheitern die gleichen Regierungen daran, tatsächlich wirksame Massnahmen für die öffentliche Sicherheit zu ergreifen. Um erfolgreich gegen Kriminalität zu kämpfen, braucht es eine Vielzahl von Massnahmen – beispielsweise professionelle Polizeiarbeit, faire und effiziente Gerichtsverfahren und eine strikte Kontrolle der zirkulierenden Feuerwaffen. Die Todesstrafe gehört nicht zu diesen Massnahmen.»
Sich gegen die Todesstrafe auszusprechen, bedeutet keineswegs, Straflosigkeit für begangene Verbrechen zu akzeptieren. Amnesty International weiss, wie stark die Angehörigen der Opfer von Gewaltverbrechen leiden, und steht dafür ein, dass Regierungen die Rechte von Kriminalitätsopfern schützen und respektieren. Wer für ein Verbrechen verantwortlich ist, muss in einem fairen Verfahren verurteilt und bestraft weden – aber nicht mit der Todesstrafe.
Zum diesjährigen Welttag gegen die Todesstrafe veröffentlicht Amnesty International den neuen Bericht «Not Making Us Safer. Crime, Public Safety and the Death Penalty». Er zeigt anhand verschiedener Fallstudien auf, dass die Todesstrafe nicht zu den wirksamen Massnahmen im Kampf gegen Verbrechen zählt. (29 Seiten, Englisch)
Medienmitteilung veröffentlicht: 09. Oktober 2013, London/ Bern