Klout ist ein elektronischer Dienst, der automatisch den Online-Einfluss von Personen im Internet bewertet. Mit Hilfe eines Algorithmus werden Daten aus sozialen Medien wie Twitter oder Facebook analysiert und ein Rating der Person erstellt: Der Klout Score von 0-100.
Erfolg wird bei Klout in medialem Einfluss gemessen. Bekommt man viele Likes, Shares und Kommentare, steigt die Zahl. Je höher die Zahl, desto mehr Meinungsmacht wird der Person zugeschrieben. Belohnt wird mit sogenannten Perks, Produkte zum Testen, Rabatte oder VIP-Zugänge, die nur Klout-User erhalten. Personen mit hohen Scores werden von Firmen gezielt für Werbezwecke eingesetzt oder bei Jobeinstellungen bevorzugt. Im Moment besetzt Barack Obama mit 99 Punkten Platz eins, gefolgt vom millionenschweren Teeniestar Justin Bieber.
Systeme wie Klout locken mit der Illusion, die eigene Beliebtheit sei steigerbar. Verfällt man ihnen, produziert man ständig neue Daten und gibt freiwillig mehr und mehr von seinem Leben preis. Die Rangordnung erinnert an historische Formen der Ausgrenzung, die sich nicht wiederholen sollten.
Was, wenn der Klout Score nicht mehr nur eine Nummer im Netz ist? Wenn sie der sichtbare Indikator unserer Stellung in der Gesellschaft ist? Was, wenn wir in Zukunft unseren Klout Score bei Bewerbungsgesprächen oder auf der Identitätskarte vorweisen müssen?
Stephanie Amstutz / Natasha Zünd