Europride 2009 in Zürich: Menschenrechte für alle Aktivistin Mihaela Copot spricht über die Verfolgung von Schwulen und Lesben in Osteuropa

«Menschenrechte für alle» - unter diesem Motto beteiligen sich AktivistInnen von Amnesty International an der Europride 2009. Weltweit werden weiterhin Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität diskriminiert, verfolgt und auch getötet. An der Europride -Parade vom Samstag wird die Menschenrechtsaktivistin Mihaela Copot aus der Republik Moldau als Hauptrednerin auftreten und über die Situation in Osteuropa sprechen. Bereits am Donnerstag wird Botschafter Thomas Greminger vom EDA an einer Veranstaltung die Rolle der Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in der Schweizer Aussenpolitik erläutern.

In vielen Ländern stehen Menschen noch immer vor der «Wahl», ihre Gefühle zu verdrängen, um geltenden Gesetzen Genüge zu tun, oder aber ihr Bedürfnis nach Identität, Zuwendung, Liebe und Intimität auszuleben - und damit das Risiko der Verfolgung auf sich zu nehmen. Weil Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender verfolgt, bedroht und bestraft werden, müssen viele von ihnen aus der Heimat fliehen. Iran, Mauretanien, Nigeria, Katar, Saudiarabien, Sudan und Jemen kennen weiterhin die Todesstrafe für homosexuelle Akte. In anderen Ländern sind Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermuteten sexuellen Orientierung in Haft.

Mihaela Copot berichtet über Hetze, Übergriffe und Verfolgung in Osteuropa

Die Berufung auf die Menschenrechte bleibt von grosser Bedeutung für den Kampf um die Gleichberechtigung und die Entkriminalisierung der Homosexualität. An der Europride 2009 wird die Menschenrechtsaktivistin Mihaela Copot als Hauptrednerin über die alltägliche Schikanen und die Verfolgung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Osteuropa sprechen.

Die 34-jährige Moldauerin lebt in einem Land, in dem Neo-Nazigruppierungen und religiöse Gruppen gegen Homosexuelle hetzen. Schwule und Lesben werden oft Opfer von Übergriffen und haben kein Recht auf Versammlungsfreiheit. Vor drei Wochen erst wurde ein schwuler Aktivist unmittelbar vor einem Polizeiposten brutal zusammengeschlagen. An den Universitäten der Republik Moldau wird Homosexualität oft als krankhaftes Verhalten betrachtet, das geheilt werden könne. Selbst hochrangige PolitikerInnen äussern sich unverhohlen feindselig gegenüber Homosexuellen.

Schweizer Aussenpolitik und die Rechte von Homo- und Transsexuellen

Weltweit werden Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität diskriminiert, verfolgt und auch getötet. Welche Rolle spielen die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in der Schweizer Aussenpolitik? Diese Frage beantwortet Botschafter Thomas Greminger, Leiter der Politischen Abteilung IV des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im Rahmen einer Veranstaltung der Lesbenorganisation Schweiz (LOS), der Schweizerischen Schwulenorganisation Pink Cross und von Amnesty International.

Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag 4. Juni 2009, um 19 Uhr im Gemeinschaftszentrum Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, in Zürich. Mehr Informationen zur Veranstaltung: www.queeramnesty.ch

Medienmitteilung veröffentlicht: Zürich, 3. Juni 2009
Medienkontakt