AMNESTY Nr. 58 - Mai 2009 Trügerische Ruhe im Irak
Sechs Jahre nach der von den USA angeführten Invasion des Irak und dem Sturz von Saddam Hussein fällt die Menschenrechtsbilanz für den Irak düster aus. Hunderttausende Menschen haben seit 2003 das Leben verloren, Millionen sind auf der Flucht, Frauen und Kinder sind besonders von der Gewalt betroffen. Ausserdem in diesem Magazin: Machtkampf in Madagaskar, Wahlen in Äthiopien, Prozesse gegen die Roten Khmer, kritischer Journalismus in Kolumbien.
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Paraguay Zäher Kampf ums eigene Land
Neun Monate nach dem Amtsantritt von Präsident Fernando Lugo warten Paraguays Indígenas immer noch auf den versprochenen Wandel. Ein deutscher Grossgrundbesitzer verweigert die Rückgabe von Indigenenland. Amnesty international unterstützt den exemplarischen Kampf zweier Gemeinschaften im Chaco für die Rückkehr auf ihr angestammtes Land. -
Irak Ein Funke genügt
Seit 2007 ist im Irak die Gewalt drastisch zurückgegangen, nachdem noch 2006 gemäss Uno-Angaben über 34000 Zivilpersonen Gewaltakten zum Opfer gefallen waren. Der Stabilisierungsprozess ist allerdings nicht beendet und verschiedene politische Konflikte schwelen weiter – ein Funke genügt, um sie wieder zu entzünden. -
Brennpunkt Folter ohne Folgen?
Immer mehr Berichte bringen schreckliche Details über Folterungen in Guantánamo ans Licht. Damit ähnliche Entgleisungen nie mehr vorkommen, ist die juristische Aufarbeitung unumgänglich. Folter darf nicht straflos bleiben. -
AI Aktiv Unterwegs für die Menschenrechte
Von Simbabwe nach Immensee: Paul Ehrler weiss, wovon er spricht, wenn er die Folgen des Klimawandels für die Länder des Südens thematisiert. Wenn es um Menschenrechte geht, will er nicht schweigen. -
Film Land bedeutet Leben
Lebensentscheidender Streit um Land: Der Spielfim «Birdwatchers» zeigt den Konflikt zwischen der indigenen Bevölkerung und den Grossgrundbesitzern im brasilianischen Regenwald. -
Madagaskar Leere Mägen und falsche Versprechen
Auf Madagaskar ist der Machtkampf zwischen Regierung und Opposition eskaliert. Oppositionsführer Andry Rajoelina hat Präsident Marc Ravalomanana mit Hilfe der Armee aus dem Amt gejagt. Involviert in den Konflikt ist auch ein Konzern, der auf Madagaskar Lebensmittel für Südkorea produzieren will. -
China «Tiananmen-Mütter» fordern Gerechtigkeit
In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 rückte die chinesische Armee mit Panzern in Peking ein und setzte auf dem Tiananmen-Platz der Demokratiebewegung ein gewaltsames Ende. Seit Jahren kämpfen die «Tiananmen-Mütter» für Aufklärung und Gerechtigkeit. -
Irak Gefangen in der Gewalt
Obwohl sich die politische Lage in den letzten Jahren stabilisiert hat, sind Frauen im Irak zunehmend gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Traditionelle Moralvorstellungen und diskriminierende Gesetze tragen dazu bei. -
Irak Das Ende einer Odyssee
4,5 Millionen Irakerinnen und Iraker sind weltweit auf der Flucht vor der Gewalt in ihrer Heimat. 10000 sollen in Europa als «Kontingentsflüchtlinge» aufgenommen werden. Die Ersten von ihnen sind in Deutschland angekommen. -
Irak Der böse Fluch von Bagdad
Abu Ghraib gilt weltweit als ein Symbol für die katastrophale Menschenrechtslage im Irak. Die Geschichte der Haftanstalt zeigt aber auch, wie sich das Land in den vergangenen sechs Jahren verändert hat. -
Kambodscha Erzwungene Massenhochzeiten
Dreissig Jahre nach Ende des Terrorregimes haben vor dem Rote-Khmer-Tribunal in Kambodscha die Prozesse gegen ehemalige Führungsleute der Roten Khmer begonnen. Rechtsanwältin Silke Studzinsky fordert für 28 NebenklägerInnen Ermittlungen zu Verbrechen aufgrund der Geschlechteridentität (Gender-Based Crimes). -
Film Kritische Stimmen unter Druck
Der Journalist Hollman Morris berichtet in seiner TV-Sendung über die Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien. Er ist selbst Drohungen ausgesetzt. Der Dokumentarfilm «Témoin indésirable» begleitet Morris bei der Suche nach der Wahrheit. -
Äthiopien Alles unter Kontrolle
Zensurierte Medien, kontrollierte NGOs, betrügerische Wahlen: Äthiopien hat Mühe, sich von seinem autoritären Regime zu befreien. Vor kurzem aus dem Gefängnis entlassene JournalistInnen setzen sich für die Demokratie in ihrem Land ein.