AMNESTY Nr. 61 - Februar 2010 Ein Jahr Obama
Die Wahl von Barack Obama liess die Hoffnung auf bessere Zeiten in den USA aufkommen. Doch gut ein Jahr nach seinem Amtsantritt ist die Bilanz durchzogen. Altbekannte Menschenrechtssünden setzen sich fort. Wie kann Obama sein Versprechen eines nachhaltigen Wandels einlösen? Ausserdem in dieser Ausgabe: Eine Million Menschen auf der Flucht in Pakistan, der Südsudan vor den Wahlen und das Poträt eines iranischen Schriftstellers.
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Brennpunkt Gefährliche Waffenhilfe für Somalia
Seit bald zwanzig Jahren tobt im ostafrikanischen Somalia an vielen Fronten ein unaufhaltsamer Bürgerkrieg zwischen verfeindeten Clans, Kriegsherren und Milizen. -
USA Obamas unerfüllte Versprechen
Ein Jahr nach Amtsantritt von Präsident Barack Obama kehrt unter seinen Anhängern Ernüchterung ein. Wer nach acht Jahren republikanischer Anti-Terror-Politik mit einer Kehrtwende in der Menschenrechtspolitik gerechnet hatte, ist enttäuscht. -
USA Die Todesstrafe ist zu «teuer»
Die Todesstrafe bleibt ein heisses Eisen im US-Politgeschäft. Präsident Barack Obama will sich nicht restlos von ihr distanzieren, um seine politische Zukunft nicht zu gefährden. Trotzdem sinkt die Zahl der Hinrichtungen, und – man staune – ausgerechnet die Finanzkrise hilft den Gegnern dieser umstrittenen Strafpraxis. -
USA Drama an der Grenze
Hunderttausende Menschen aus Lateinamerika wollen jedes Jahr über die Grenze zwischen Mexiko und den USA. Obwohl für die US-Wirtschaft als billige Arbeitskräfte unersetzlich, sollen sie modernste Technologie und eine über 1000 Kilometer lange Mauer aufhalten. -
USA Die Armut in den USA steigt
Zur Erholung der amerikanischen Wirtschaft sprach die US-Regierung 787 Milliarden Dollar. Dennoch rutscht ein Teil der US-Bevölkerung immer tiefer in die Armut. Wohnungsnot, steigende Arbeitslosenzahlen und ein kränkelndes Gesundheitssystem verhindern eine rasche Besserung. -
USA «Bush wird nie vor Gericht stehen»
Die Bush-Leute, die für die Auswüchse des «Krieges gegen den Terror» verantwortlich sind, erfreuen sich der totalen Straffreiheit. Folteropfer können ihre Rechte nicht einklagen. Barack Obama werde seinen Vorgänger nie zur Rechenschaft ziehen, sagt David Sylvan. Der Professor für Politikwissenschaft äussert sich zur Situation in den USA. -
Pakistan Eine Million Menschen auf der Flucht
Mehr als zehn Monate dauern mittlerweile die Militäroffensiven der pakistanischen Armee gegen die Taliban im Nordwesten des Landes an. Millionen von Menschen wurden vertrieben und um ihr Hab und Gut gebracht. Die Stärke der Taliban scheint trotzdem noch immer ungebrochen. -
Standpunkt Armut in der Schweiz halbieren
Die Bekämpfung von Armut berührt die unterschiedlichsten Politikbereiche. Nicht nur die Sozialpolitik ist gefordert, sondern auch die Arbeitsmarkt-, Steuer-, Migrations-, Bildungs- und Gesundheitspolitik. Ziel all dieser Bemühungen muss es sein, Armut zu vermeiden, die Würde der betroffenen Menschen zu wahren, ihre soziale Existenz zu sichern und ihnen Wege aus der Armut zu weisen. -
Türkei Machtkampf um die Kurdenpolitik
In der Türkei sind die Fortschritte beim Schutz der Menschenrechte durch ein Verbot der pro-kurdischen Partei DTP gefährdet. -
Südsudan Der Südsudan vor neuer Kriegsgefahr
Fünf Jahre nach dem Beginn tritt der Friedensprozess im Südsudan in die entscheidende Phase. Doch wachsende Gewalt, Korruption und Unterentwicklung gefährden die wackelige Stabilität. Hilfsorganisationen warnen vor einem neuen Krieg. -
Buch Aus dem Inneren eines Krieges
Der Kriegsreporter und ehemalige «eingebettete Journalist» Dexter Filkins vermittelt einen Blick hinter die Kulissen der Terrorabwehr. Er zeigt ungeschönt, wie durch Gewalt und Willkür ein Nährboden für neuen Terrorismus entsteht. -
Film Filme aus anderen Welten
Zeitgenössische und zukunftsweisende Filme aus Asien, Lateinamerika und Afrika: Das Genfer Filmfestival Black Movie zeigt die Welt aus anderen Perspektiven. -
Buch Stürmische Zeiten im Iran
Amir Hassan Cheheltan seziert in seinem neuesten Buch die iranische Gesellschaft und entwirft anhand eines Frauenschicksals in Teheran ein düsteres Bild des sozialen Alltags. Der iranische Buchautor stellte im vergangenen Januar im Basler Literaturhaus «Teheran Revolutionsstrasse» vor. -
AI Aktiv Vielbeschäftigter Realist
Der 20-jährige Manh Nguyen ist Mitglied der Amnesty International-Jugendgruppe in Bern. Sein Engagement verdankt er auch einer persönlichen Not.