AMNESTY Nr. 71 - August 2012 Mexiko: Land der Hoffnung, Land der Angst
Der mexikanische Präsident Felipe Calderón ist mit seiner Politik gescheitert, die Armee gegen die mächtigen Drogenkartelle loszuschicken. Das organisierte Verbrechen hat weite Teile des Staates unterwandert. Die Kartelle machen sich in blutigen Kämpfen Einflussgebiete streitig, sie haben Politik, Justiz und Sicherheitskräfte unter Kontrolle. Häufig werden MigrantInnen auf ihrem langen Weg von Zentralamerika in die USA zur Zielscheibe der Drogenmafia, sie werden entführt, erpresst oder umgebracht. Wie die Zivilbevölkerung Mexikos werden sie immer häufiger Opfer der bewaffneten Auseinandersetzungen.
-
Mexiko Kartelle haben den Staat im Griff
Präsident Felipe Calderón ist mit seiner Politik gescheitert, die Armee gegen die Drogenkartelle zu mobilisieren. Nicht zuletzt, weil die Drogenmafia weite Teile des Staates unterwandert hat und in Politik, Justiz und Sicherheitskräften Korruption weit verbreitet ist. -
Der «Dinosaurier» ist zurück
71 Jahre lang wurde Mexiko autoritär von der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), im Volksmund «Dinosaurier» genannt, regiert. Nur zwölf Jahre nach ihrer Abwahl ist die PRI zurück an der Macht. -
Todesdrohungen gegen Pater
Aufmüpfige Menschen leben in Mexiko gefährlich. So wie Pater Solalinde: Er prangert im Süden Mexikos die Verbrechen gegen Migranten und Migrantinnen an. Das hat ihm sechs Morddrohungen eingebracht. -
In den Fängen der «Zetas»
Die «Zetas» gelten als das gewalttätigste Kartell Mexikos. Sie entführen MigrantInnen auf dem Weg in die USA, um Lösegeld zu erpressen, sie als Drogenkuriere zu benutzen oder Frauen zur Prostitution zu zwingen. -
Ciudad Juárez Stadt der toten Töchter
In Ciudad Juárez wurden in den letzten 3 Jahren mehr Frauenmorde verübt als in den 16 Jahren zuvor. Die Polizeireporterin der lokalen Zeitung berichtet fast täglich über Leichenfunde. Trotz weltweiter Proteste bemühen sich Behörden und Politik bislang kaum, die Verbrechen endlich aufzuklären. -
Stadt Cherán Ein Vorbild für Mexikos Indigene
Ein kleines Städtchen in Mexiko wird zum Vorbild der indigenen Bevölkerung des Landes. Denn Cherán hat sein Geschick in die eigenen Hände genommen. Auslöser war die Korruption der früheren Gemeinderegierung durch die Drogenmafia. -
Militär versklavt ein ganzes Volk
Der Nationalrat will Dienstverweigerung als Asylgrund streichen. Das entspräche einer «Lex Eritrea». Fast gleichzeitig verurteilt der Uno-Menschenrechtsrat, dass eritreische BürgerInnen auf unbestimmte Zeit zum Militärdienst gezwungen werden. -
Menschenrechte machen keine Ferien
Die Schweiz ist ein reiselustiges Land. Ferienhungrige können dazu beitragen, dass der Tourismus im In- und Ausland keinen Schaden anrichtet, sondern Nutzen bringt. Aber die Verantwortung soll nicht allein den Reisenden zugeschoben werden. Auch Regierungen und die Ferienindustrie sind in der Pflicht. -
Ständerat muss Rechtsbruch verhindern
Nur noch Nothilfe für Asylsuchende, kein Asyl mehr für Menschen, die den Militärdienst verweigern: Der Ständerat muss in der Septembersession dafür sorgen, dass völkerrechtswidrige Beschlüsse des Nationalrats bei der Asylgesetzrevision korrigiert werden.