AMNESTY Nr. 74 - Mai 2013 Der lange Weg: Zwei Jahre nach dem Arabischen Frühling
Über zwei Jahre nach dem Beginn der ersten Demonstrationen schwankt die arabische Welt zwischen Hoffnung und Ernüchterung. Der Traum von Demokratie und Freiheit ist nicht ausgeträumt, aber der Weg bis zu seiner Verwirklichung ist noch lang und steinig.
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ATT Waffenkontrolle wird Realität
Im April 2013 hat die Uno-Generalversammlung ein Abkommen zur Kontrolle des Waffenhandels angenommen. Ein Erfolg, auf den Amnesty International stolz sein darf. Was kann der ATT? -
Arabischer Frühling «Zwei Jahre sind wenig Zeit»
Die arabische Welt versuche gegenwärtig, sich aus einer Sackgasse zu befreien, sagt Hasni Abidi. Der Genfer Experte für den Nahen Osten betont, dass der Weg hin zur Demokratie ein langer Verhandlungsprozess sei, und warnt davor, islamistische und demokratische Bewegungen als komplett gegensätzlich zu betrachten. -
Arabischer Frühling Verliererinnen sehen anders aus
Die ägyptischen Frauen haben seit der Revolution ein neues Selbstbewusstsein. Sie protestieren gegen die grassierende sexuelle Belästigung und fordern lautstark ihren Platz im neuen Staat ein. -
Arabischer Frühling Die gestohlene Revolution
In Tunesien nahm der Arabische Frühling vor mehr als zwei Jahren seinen Anfang. Inzwischen sprechen viele AktivistInnen, die sich für die Demokratisierung eingesetzt haben, von einer «gestohlenen Revolution». Was ist aus dem Schrei nach Arbeit, Würde und Freiheit geworden? -
Arabischer Frühling Ein zutiefst gespaltenes Land
Die gnadenlose Niederschlagung der Proteste in Syrien führte zu einem Blutbad, das schon unzähligen Zivilpersonen das Leben gekostet hat. Seit einiger Zeit häufen sich die Nachrichten über religiös motivierte Kämpfe. Droht ein Religionskrieg? -
Arabischer Frühling Libyen in der Hand der Milizen
Ein Staat, der Mühe hat, sich wieder aufzubauen, eine Infrastruktur, der es an allem fehlt, Milizen, die sich das Land aufteilen und über die Einhaltung der Scharia wachen: Libyen kreuzt in stürmischen Gewässern. Am Scheideweg -
Russland Staatlich dirigierte Hatz
Der repressive Kurs der russischen Behörden gegen zivilgesellschaftliche Initiativen hält an. Davon betroffen ist auch das Amnesty-Büro in Moskau. Eine Entspannung in der derzeitigen innenpolitischen Verhärtung ist nicht abzusehen. Wüste Diffamierungskampagnen -
Guantánamo Obama muss Gefangenenlager schliessen
100 der 166 Insassen des US-Gefangenenlagers Guantánamo befanden sich Anfang Mai im Hungerstreik. Sie protestieren gegen die Haftbedingungen und gegen die unbegrenzte Inhaftierung. US-Präsident Barack Obama muss endlich wirksame Schritte unternehmen, um das Lager zu schliessen. Unschuldige freilassen -
Asylpolitik Vertrauen aufbauen im Café-Contact
In Sainte-Croix im Norden des Waadtlandes mischen sich Freiwillige aktiv in die Asylpolitik ein. Ihr Café-Contact ist für Menschen, die in der Schweiz Schutz vor Verfolgung suchen, ein erster Schritt zur Integration. Vor dem Hintergrund der gehässigen Asyldebatte ist der Einsatz der Zivilbevölkerung nötiger denn je. -
Musik «Pussy Riot ist politische Kunst»
Jekaterina Samuzewitsch wurde letztes Jahr verhaftet, weil sie mit ihrer Band Pussy Riot ein «Punkgebet » in einer Moskauer Kirche aufgeführt hatte. Sie kam im Oktober nach 178 Tagen Haft auf Bewährung frei. Mit Amnesty International sprach sie über ihre Aktion, das Leben nach dem Gefängnis und ihre noch immer inhaftierten Bandkolleginnen. -
Gezielte Tötungen «Drohnen sind kein Videospiel»
Die USA haben in letzten Jahren Tausende Menschen mit Drohnen getötet. Doch diese unbemannten Flugkörper seien nur ein Schritt auf dem Weg zu weitgehend automatisierten Streitkräften, sagt Nils Melzer. Der Völkerrechtler und ehemalige IKRK-Delegierte erklärt, warum er diesen Gedanken furchterregend findet.