
AMNESTY Nr. 80 - Dezember 2014 Flucht nach Europa
Sie wissen um das tödliche Risiko und wagen es trotzdem: Fast täglich ertrinken im Mittelmeer Flüchtlinge bei dem Versuch, auf überladenen Booten nach Europa zu gelangen. Mehr als 3000 Tote waren es allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2014.
Doch auch in Zukunft werden Menschen das Risiko auf sich nehmen, denn für Tausende ist das Mittelmeer der einzige Weg, um dem Elend in ihrer Heimat zu entkommen. Die Politik der Abschottung wird MigrantInnen nicht abhalten, sondern höchstens neue Menschenleben fordern.
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Festung Europa Statistiken des Schreckens
Die Zahl der Menschen, die wegen Krieg, Verfolgung und Armut nach Europa zu gelangen versuchen, steigt kontinuierlich und wird angesichts der anhaltenden Konflikte auch nicht zurückgehen. Dennoch verschärft Europa seine Politik der Abschottung – und lässt damit Hunderttausende Schutzbedürftiger im Stich. -
Festung Europa «Boza!» – Die letzte Hoffnung
Zehntausende Migranten und Migrantinnen stecken in Marokko fest. Im Auftrag Europas hält das Königreich seine Grenzen dicht. Mit viel Gewalt. Nun soll Marokko sogar Flüchtlinge wiederaufnehmen, welche unerlaubt nach Spanien gelangt sind. -
Festung Europa Flucht aus Syrien
Tausende syrische Flüchtlinge versuchen, über die Türkei in die EU zu gelangen. Die meisten scheitern, denn Europa mauert. Und nur wer Geld hat, kann überhaupt an die Reise denken. -
Festung Europa Asyl im Sparprogramm
Italien hat zeitweise aufgehört, alle Flüchtlinge, die italienischen Boden betreten, systematisch zu erfassen. Immer mehr gelangen deshalb in die Schweiz, ohne Italien offiziell durchquert zu haben. Damit kann die Schweiz sich nicht auf das Dublin-Abkommen berufen, um die Betroffenen zurückzuschicken. Eine Bestandsaufnahme mit Denise Graf, Asylkoordinatorin bei Amnesty International. -
El Salvador Spiel mit dem Leben
Haft wegen Abtreibung, auch bei Fehlgeburt: Frauen können hierfür in El Salvador für bis zu 40 Jahre im Gefängnis landen. Momentan sitzen 17 Frauen wegen «Mordes am ungeborenen Kind» hinter Gittern. Eine Solidaritätskampagne setzt sich nun für ihre Begnadigung ein. -
«Islamischer Staat» Entsetzen und Verdrängung
Der sogenannte «Islamische Staat» (IS) schockiert die Welt. Hierzulande werden, wie auch schon schon nach den Anschlägen vom 11. September 2001, wieder Stimmen laut, die die Taten des IS mit einer prinzipiellen Gewaltausrichtung des Islam erklären und den Islam für grundsätzlich «menschenrechtsinkompatibel» halten. Wir fragen den Islamwissenschaftler Reinhard Schulze, wie man denn in der muslimischen Welt mit dem Phänomen IS umgeht. -
Somalia «Niemand ist seines Lebens sicher»
Die Internationale Gemeinschaft fördert den Aufbau einer somalischen Regierung. Doch die Gewalt hält an, und viele Somalierinnen und Somalier fürchten sich inzwischen auch vor ihrer Regierung. -
Amnesty vor Ort Die Augen und Ohren von Amnesty
Achtzig sogenannte Researcherinnen und Researcher sammeln in der Zentrale in London, den Amnesty-Aussenstellen oder direkt in Kriegs- und Krisengebieten Informationen über Menschenrechtsverletzungen. Auf der Grundlage ihrer Ermittlungsergebnisse werden Berichte veröffentlicht, Kampagnen gestartet oder Lobby-Gespräche geführt. Hier stellen wir drei ResearcherInnen und ihre Arbeit vor. -
Film Meisterhafte Miniaturen
In seinem Film «Timbuktu» erzählt der mauretanische Regisseur Abderrahmane Sissako in poetischen Bildern vom Leben und Leiden unter der Knute der Islamisten.