Sie heissen Albert, Deegii, Tom und Nidhi. Vier Kinder und Jugendliche, die in Kuba, in der Mongolei, in Uganda und Indien zu Hause sind. Sie leben in einfachsten Verhältnissen und haben etwas gemeinsam: die Vision einer beruflichen Zukunft, sei es als Profiboxer, Kontorsionskünstlerin, Ranger oder Ingenieurin. Sie lernen und trainieren hart, um diesen Traum zu erreichen. Und dann ist er da, der grosse Moment. Der Tag der Prüfung, der über ihre Zukunft entscheidet. Werden die Kinder bestehen?
Einmal mehr ist der französische Regisseur Pascal Plisson um die Welt gereist, um Kinder zu treffen und deren in- spirierende Geschichte zu erzählen. Es hat Monate gedauert, sie zu finden. Und es brauchte viel Behutsamkeit, um ihr Vertrauen zu gewinnen. In seinem neusten Dokumentarfilm «Le Grand Jour» begleitete er sie während ihrer Ausbildung bis zum grossen Tag. Plisson war beeindruckt: «Die Kinder haben eine solche Energie, den nötigen Biss und sind hochmotiviert.» Diese Einstellung möchte der Regisseur auch Kindern anderswo vermitteln. Denn der Filmemacher kritisiert, dass den Jungen und Mädchen in unserer Wohlstandswelt manchmal der Ehrgeiz und die Hartnäckigkeit fehle, um ein Ziel zu erreichen. Plissons Film hat einen pädagogischen Unterton, der bewusst gewählt wurde.
Eindrücklich ist auch der Respekt, welche die vier ProtagonistInnen von ihrem Umfeld erhalten. Es wird deutlich, welch tragende Rolle die Unterstützung und der Zusammenhalt in der Familie für den beruflichen Werdegang eines Jugendlichen spielen. Die Porträts sind ungeschliffen, ehrlich und leben von einer immensen Inspirationskraft. Auch für den Regisseur selber: «Diese Kinder haben mich so manche Lektion gelehrt. Der Film hat nicht nur ihr Leben verändert, sondern auch meins.»