Für uns Comedians sind Social Media sehr wichtig geworden, können wir doch damit günstig Werbung in eigener Sache betreiben und schnell viele Menschen erreichen. Dazu braucht man nicht viel mehr als ein gutes Handy, eine gute Kamera und einen Computer.
Auf solchen Geräten steht oft «Made in…». Aber woher stammen die Bestandteile? Woraus besteht die Batterie? In den Lithium-Ionen-Akkus aller Mobilgeräte und Kameras, aber auch in Fernsehgeräten, in Elektroautos und sogar in Tomahawk-Lenkraketen findet sich Kobalt. Der weltweit grösste Lieferant dieses unersetzlichen Metalls ist die Demokratische Republik Kongo. Zwar gewinnen auch Kanada und die USA Kobalt aus dem Boden – aber der grösste Teil der stetig wachsenden Nachfrage wird durch Afrika gedeckt.
Wir sind alle für die Nachfrage und somit für das Angebot verantwortlich.
Wer sein Smartphone in die Hand nimmt, denkt zumeist nicht daran, dass ein Teil des darin enthaltenen Kobalts von Kindern in der Dunkelheit selbst gegrabener Minentunnel mit primitivsten Werkzeugen geschürft wird. Hersteller wie Apple, Samsung und HTC stehen vor einer grossen Herausforderung. Aber auch wir. Denn wir sind alle für die Nachfrage und somit auch für das Angebot verantwortlich.
Bodenschätze wie Kobalt sind für mein Herkunftsland mehr Fluch als Segen. Denn sie sind die Hauptursache für die Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo. Es ist mir wichtig, hier in Europa mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein zu schaffen für die Menschenrechtsverletzungen, die wegen unserer elektronischen Geräte entstehen. Denn ich fühle mich schlecht, wenn ich daran denke, dass es auf der Welt Kinder gibt, die wegen meines Computers und meines Handys in solchen Minen arbeiten müssen.
Mein Vater hat mir einmal gesagt: «Auf der Welt gibt es immer das Gute und das Böse. Das werden wir nie ändern können. Aber wir Menschen haben die Macht, eine Messlatte zwischen Gut und Böse zu stellen. Man fühlt sich immer klein und denkt, man könne nichts bewirken. Ein Tropfen auf einen heissen Stein ist nur ein Tropfen, aber wenn man das lange genug macht, wird der Stein früher oder später abkühlen.»