Fluss vergiftet
Darum geht es
Recherchen der Organisation RAID haben aufgedeckt, dass wegen der Fahrlässigkeit von Glencore im Tschad ein Fluss mit Chemikalien vergiftet wurde. Im September 2018 brachen die unsorgfältig konstruierten Auffangbecken für die Glencore-Ölproduktion, und das kontaminierte Wasser gelangte in einen Fluss. Dies führte bei Kindern und Erwachsenen zu zentimetergrossen Brandblasen auf der Haut, und Vieh der Dorfbevölkerung verendete. Über 50 Menschen aus dem nahen Dorf berichteten von Verletzungen.
Das ändert sich mit der Initiative
Mit der Konzernverantwortungsinitiative müsste Glencore in Zukunft dafür geradestehen, wenn der Konzern fahrlässig einen Fluss vergiftet und dabei die Gesundheit von Menschen beeinträchtigt und ihre Lebensgrundlage gefährdet.
Mit Schwermetallen belastet
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Darum geht es
In Cerro de Pasco (Peru) seien Luft, Boden und Wasser mit Schwermetallen belastet, klagt die Bevölkerung. Glencore kontrolliert hier eine riesige Mine. Die Bleivergiftungen haben dramatische Folgen: Blutarmut, Behinderungen, Lähmungen. Die Lebenserwartung der Einwohnenden ist fünf Jahre tiefer, die Kindersterblichkeit höher als in anderen peruanischen Städten. Da Kinder bei gleicher Kontamination der Umgebung deutlich mehr Blei als Erwachsene im Körper aufnehmen, sind sie besonders betroffen. In der Region leben rund 2000 Kinder, die chronische Schwermetallvergiftungen aufweisen. Entgegen den Behauptungen von Glencore sind die Verschmutzungen gemäss einer Studie des Center for Climate Crime Analysis nicht nur historisch bedingt. Eine Haaranalyse bei Kindern zeigt, dass sich die Bleikonzentration in den letzten Jahren weiter verschlimmerte. Glencore steht auch wegen der Auswirkungen von Minen in Kolumbien, Sambia und in der Demokratischen Republik Kongo in der Kritik.
Das ändert sich mit der Initiative
Glencore müsste sicherstellen, dass die Belastung durch Schwermetalle auf ein ungefährliches Niveau sinkt.
Kinder auf Baumwollfeldern
Darum geht es
In Burkina Faso arbeiten fast 250'000 Kinder auf Baumwollfeldern. Solidar Suisse beleuchtete im Januar 2019 die dortigen Produktionsbedingungen in einem Bericht. Die Kinder hantieren bei der Arbeit mit gefährlichen Werkzeugen und sind über Jahre giftigen Düngemitteln und Pestiziden ausgesetzt, die ohne Schutzkleidung gespritzt werden und teilweise Haut- und Atemwegskrankheiten verursachen. Die Tage auf den Feldern sind extrem lang und anstrengend. Einige Kinder nehmen Aufputschmittel, um die schwere Arbeit durchzustehen. Auch Schweizer Firmen profitieren von der Kinderarbeit in Burkina Faso. Die Louis Dreyfus Company, ein Konzern mit Sitz in Genf, ist der grösste Baumwollhändler der Welt und ein wichtiger Käufer von burkinischer Baumwolle. Auch die Reinhart AG aus Winterthur handelt mit Baumwolle aus Burkina Faso.
Das ändert sich mit der Initiative
Die Reinhart AG und die Louis Dreyfus Company wären verpflichtet, sicherzustellen, dass sie nicht von Kinderarbeit profitieren, und müssten öffentlich und transparent berichten, mit welchen Massnahmen sie dies erreichen.
In der Schweiz verbotenes Pestizid wird in Indien eingesetzt
Darum geht es
Im indischen Distrikt Yavatmal wurden 2017 Hunderte LandarbeiterInnen vergiftet, als sie auf Baumwollfeldern Pestizide ausbrachten. Mehr als 20 von ihnen starben. Das ergaben Recherchen von Public Eye. Ein für die Vergiftungswelle mitverantwortliches Insektizid – «Polo» mit dem Wirkstoff Diafenthiuron – stammte aus der Schweiz. Allein nach Indien exportierte Syngenta 2017 rund 75 Tonnen des Wirkstoffs – obwohl dieser in der Schweiz wegen seiner Gefährlichkeit für Gesundheit und Umwelt längst nicht mehr zugelassen ist.
Das ändert sich mit der Initiative
Mit der Konzernverantwortungsinitiative könnte Syngenta nicht mehr die Augen vor Menschenrechtsverletzungen bei ihrer Geschäftstätigkeit verschliessen. In Bezug auf die Verwendung von giftigen Pestiziden in Yavatmal könnte das Unternehmen nur zu einem Schluss kommen: Eine gefahrlose Anwendung kann nicht sichergestellt werden. Der Verkauf müsste eingestellt werden.
Staub schädigt Dorfbevölkerung
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Darum geht es
DorfbewohnerInnen in Ewekoro im Südwesten Nigerias leiden unter den gravierenden Auswirkungen der Zementproduktion. LafargeHolcim betreibt hier eine grosse Zementfabrik. Die Feinstaubbelastung ist extrem hoch. Der Zementstaub aus der Fabrik lagert sich überall ab: auf dem Boden, auf den Dächern der Häuser, an den Wänden. Auch das Trinkwasser ist verschmutzt, wie Recherchen zum Dokumentarfilm «Der Konzern-Report» ergeben haben. Der ganze Staub und die Verschmutzung führen zu Gesundheitsschäden wie Atemwegsbeschwerden, Augenproblemen und Organschäden.
Das ändert sich mit der Initiative
LafargeHolcim müsste dafür geradestehen, wenn der Konzern durch die Zementproduktion die Gesundheit von Menschen beeinträchtigt.