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MAGAZIN AMNESTY 60 Jahre Amnesty International: In Aktion für die Menschen und ihre Rechte Amnesty weltweit

Erschienen in «AMNESTY – Magazin der Menschenrechte» von Juni 2021.
Wir haben in einigen unserer Regionalbüros auf verschiedenen Kontinenten nachgefragt, welche Herausforderungen – nebst der Covid-19-Pandemie – sie zurzeit in ihrer Region am stärksten beschäftigen. Hier ihre Antworten.
REGIONALBÜRO AMERIKAS
Mexico City
11 Sektionen

Covid-19 hat alle Aspekte der Arbeit in den Sektionen Amerikas geprägt, ein gerechter sozioökonomischer Aufschwung, der die Ungleichheiten angeht und die Menschenrechte respektiert, ist nun vonnöten. Daneben sind momentan folgende Themen prioritär: das Recht auf Gesundheit, staatliche Repression, Geschlechtergerechtigkeit, Migration sowie die Stärkung des Aktivismus.

REGIONALBÜRO WEST- UND ZENTRALAFRIKA
Dakar
23 Länder

In vielen Ländern der Region gerät die Zivilbevölkerung unehmend zwischen bewaffnete Gruppen und die Regierung. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist bedroht, LGBTI*-Rechte werden nach wie vor beschnitten, während Straflosigkeit in vielen Ländern fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen schafft. Millionen von Menschen wurden intern vertrieben. Die wirtschaftlichen und sozialen Rechte werden trotz Wirtschaftswachstum nicht erfüllt, ebenso wenig wie die Rechte von Frauen und Mädchen (Themen sind Kinderheiraten oder der erschwerte Zugang zu Verhütungsmitteln).

REGIONALBÜRO EUROPA
Brüssel
26 Sektionen

In Osteuropa gibt es Rückschritte bei den  Frauenrechten (Polen schränkt den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen  ein; die Türkei droht aus der Istanbul-Konvention auszutreten); in Ungarn und Russland wird versucht, kritische Stimmen  um Schweigen zu bringen. Für die Flüchtlinge in Griechenland ist keine Lösung in Sicht. Massnahmen
zur Bekämpfung von Terrorismus schränken auch in Westeuropa zivile Rechte ein.

REGIONALBÜROS NAHER OSTEN UND NORDAFRIKA
Beirut, Tunis, Ost-Jerusalem und London 
20 Länder

In der gesamten Region nutzen die Behörden übermässig weit gefasste strafrechtliche Bestimmungen
zur Einschränkung der Meinungsfreiheit. Friedliche Kritiker*innen und Aktivist*innen werden eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht, Websites und die sozialen Medien werden blockiert. In vielen Ländern der Region zahlen Menschenrechtsverteidiger* innen weiterhin einen hohen Preis für ihre Arbeit. Die Sicherheitskräfte in mehreren Ländern wenden oft ungesetzliche und übermässige Gewalt an.

REGIONALBÜRO ASIEN
UND PAZIFIK
Bangkok, Hongkong
6 Sektionen

Die grösste Herausforderung ist der Militärputsch in Myanmar und seine verheerenden Folgen für die Menschenrechte.  Neben der Inhaftierung von Tausenden und der Tötung von Hunderten von Menschen, besteht die Gefahr einer humanitären Katastrophe mit Nachbeben für die gesamte Region. Internet-Blackouts behindern auch das Regionalbüro dabei, Missstände zu dokumentieren.