Das Anna Göldi Museum im glarnerischen Ennenda widmet dem Thema Flucht dieses Jahr drei Ausstellungen. Noch bis 22. August ist «Flucht aus Tibet» mit Bildern von zwei Fotografen zu sehen. In einer Tonbildschau zeigt der Schweizer Manuel Bauer die Flucht eines sechsjährigen Mädchens, das zusammen mit seinem Vater über den Himalaya nach Indien gelangte. Der Journalist Sasi Subramaniam kam im Jahr 2008 aus Sri Lanka in die Schweiz, wo er heute im Glarnerland lebt und als Fotograf arbeitet. Er porträtierte über mehrere Jahre tibetische Flüchtlinge, von denen die meisten seit den frühen Sechzigerjahren im Glarnerland leben.
Ab dem 28. August sind unter dem Titel «Entwurzelt und ausgeliefert» Holzskulpturen von Peter und Maria Leisinger zu sehen. Geprägt wurde Peter Leisinger durch seine mehrjährige Arbeit als Arzt in Indien und Bhutan, wo er mit seiner Frau Maria in der humanitären Arbeit tätig war. Dort behandelten sie tibetische Flüchtlinge in Strassenlagern. Seither beschäftigt sich das Ehepaar mit dem Thema Flucht und der Migration der Menschen, die wegen Krieg, Verfolgung, materieller Not oder Klimakatastrophen ihre Heimat verlassen müssen. Die zunächst grob wirkenden Holzfiguren erweisen sich bei genauerem Betrachten als ausdrucksstarke Wesen, die zum Nachdenken anregen.
Die dritte Ausstellung, «Unvergesslich: Unsere Geschichten», startet am 27. Oktober und wurde von Amnesty International Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Petar Mitrovic entwickelt. Eine Porträtserie zeigt bewegende Erfahrungen von Geflüchteten und inspirierende Projekte von Menschen, die sich tagtäglich dafür einsetzen, sie in der Schweiz willkommen zu heissen. Mehr zu «Unvergesslich: Unsere Geschichten»