Auch 20 Jahre nach der Unterzeichnung der Friedensverträge in Guatemala ist die Ungleichverteilung des Landes ein ungelöstes Problem, das viele Herausforderungen für die Menschenrechte birgt. Die indigenen und bäuerlichen Gemeinschaften besitzen oftmals keine Landtitel, obwohl sie seit Jahrzehnten auf ihrem Land leben und dieses bewirtschaften. Es kommt zu gewaltsamen Vertreibungen, weil Firmen und Grossgrundbesitzer*innen wirtschaftlich rentable Megaprojekte auf indigenem Land durchsetzen wollen. Wer Widerstand leistet, wird häufig kriminalisiert und verfolgt. Ein emblematischer Fall von Kriminalisierung eines Landrechtsaktivisten ist jener von Bernardo Caal Xol, für den sich Amnesty im letztjährigen Briefmarathon einsetzte und der im März 2022 endlich aus dem Gefängnis entlassen wurde.
Wie beurteilen die Referentinnen die aktuelle Lage bezüglich der Landproblematik und Menschenrechte in Alta Verapaz? Wie wirkt sich der unzureichende Schutz durch die Regierung auf ihr tägliches Engagement aus? Was ist ihre Sichtweise zu Fällen der Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen? Wie kann die internationale Gemeinschaft das Engagement der Menschenrechtsverteidiger*innen in Alta Verapaz unterstützen? Dies einige der Fragen, die an der Veranstaltung behandelt werden.
Referentinnen:
Imelda Teyul, Koordinatorin des Comité Campesino del Altiplano de las Verapaces (CCDA)
Lisa Salza, Länderkoordinatorin Amerikas, Amnesty International Schweiz
Moderation: Katia Aeby, Geschäftsführerin PBI Schweiz.
Mittwoch, 18. Mai 2022 18:30 - 21:00 Uhr, Kirchgemeindehaus Johannes, Wylerstrasse 5, 3014 Bern
Anmeldung erwünscht, aber nicht obligatorisch: www.eventbrite.ch Eintritt frei, Kollekte.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt. Eine Flüsterübersetzung auf Deutsch wird angeboten.
Die Veranstaltung wird mit der Unterstützung des Guatemalanetz Bern, Amnesty International Schweiz und Fastenaktion durchgeführt.