Bern, Zürich, Basel, 16. – 19. November 2022 Writers in Prison Day 2022: Wagdy El Komy

Das Deutschschweizer PEN-Zentrum (DSPZ) widmet den Tag in diesem Jahr dem ägyptischen Schriftsteller Wagdy El Komy.

Wagdy El Komy blickt auf eine lange und preisgekrönte Karriere als Autor zurück. Das 2022 erschienene ‚Buch der Mutter‘ (daftar ummî) ist sein bislang sechster Roman. In seinen Texten spiegelt sich die ägyptische Realität in all ihren gegensätzlichen Facetten. So tauchte Wagdy El Komy in seinem Roman ‚Rhythmus‘ (2014) tief in die Subkultur Kairos zur Zeit der Revolution ein und porträtierte neben der pulsierenden Underground-Musikszene, die unter dem Namen ‚Mahragan‘ international bekannt wurde, das Leben von Zuhältern, Drogendealern und Schmugglern. Aufgewachsen in der ägyptischen Mittelschicht, beschreibt Wagdy El Komy mit Liebe und einem Hang zum Absurden deren immer quälendere Alltagssorgen. Er steht dabei in einer Kontinuität mit ägyptischen Klassikern des 20. Jahrhunderts wie Nagib Mahfuz oder Taufiq al-Hakim, realistischen Erzählern, denen das Absurde zunehmend zum notwendigen Mittel wurde, die Realität in ihrer Widersprüchlichkeit überhaupt noch fassbar zu machen. In seinen Erzählungen und Romanen tritt Wagdy El Komy als geistreicher Beobachter des repressiven, postrevolutionären Ägypten auf, dessen enttäuschte Hoffnungen, Momente des Widerstands und der schieren Verzweiflung er in starken Bildern und literarischen Verdichtungen erzählt.

Lesungen und Gespräche mit Wagdy El Komy in Bern, Zürich und Basel. Übersetzer und Dolmetscher: Joël László (Bern und Zürich), Urs Gösken (Basel), Moderation: Anita Streule (Amnesty Internationa).

Bern: Mittwoch, 16. November, 19.00 Uhr, Haus der Religionen, Europaplatz 1
Zürich: Donnerstag, 17. November, 19.30 Uhr, Literaturhaus, Limmatquai 62
Basel: Samstag, 19. November, 12.30 Uhr, Volkshaus, Rebgasse 12-14, Galeriesaal