Germain Rukuki kommt hoffentlich bald frei, nachdem er bereits vier Jahre in Haft verbringen musste © Privat
Germain Rukuki kommt hoffentlich bald frei, nachdem er bereits vier Jahre in Haft verbringen musste © Privat

Good News Burundi Berufungsgericht reduziert Haftstrafe von Germain Rukuki

23. Juni 2021
Der Menschenrechtsverteidiger Germain Rukuki war wegen seines Engagements gegen Folter zu 32 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht reduzierte die Haftstrafe nun von auf ein Jahr. Amnesty International setzte sich im Rahmen des Briefmarathon 2020 für Germain Rukuki ein.

Germain Rukuki hat allein für seine Menschenrechtsarbeit gegen die Folter bereits vier Jahre hinter Gittern verbracht. Er hatte für die christliche Anti-Folter-Organisation ACAT-Burundi (Action by Christians for the Abolition of Torture) gearbeitet, bevor diese 2016 von den Behörden verboten wurde. 2018 wurde er zu 32 Jahren Gefängnis verurteilt – ohne dass er oder sein Rechtsbeistand anwesend waren. Die Staatsanwaltschaft legte als belastendes Beweismaterial E-Mails zwischen ihm und ACAT-Mitarbeitenden vor, die aus der Zeit stammen, als ACAT-Burundi noch rechtmässig als Organisation zugelassen war.

«Die Strafreduktion ist eine fantastische Nachricht, nicht nur für Germain und seine Familie, sondern auch für Hunderttausende von Menschenrechtsaktivist*innen auf der ganzen Welt, die sich in den letzten vier Jahren unermüdlich für seine Freilassung eingesetzt haben», sagt Deprose Muchena, Regionaldirektor für das östliche und südliche Afrika bei Amnesty International.

Die Entscheidung des Berufungsgerichts, die Haftstrafe von Germain Rukuki von 32 Jahren auf ein Jahr zu reduzieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber Germain Rukuki hätte gar nicht erst inhaftiert werden dürfen und die bestehende Verurteilung wegen «Rebellion» muss noch immer aufgehoben werden.