Das oberste Gericht des Bundesstaats hat entschieden, dass Todesurteile in Washington auf willkürliche und rassistisch diskriminierende Weise verhängt werden und dass die Anwendung der Todesstrafe daher verfassungswidrig ist.
«Bei der Todesstrafe handelt es sich um die ultimative Verweigerung der Menschenrechte.» Kristina Roth, Amnesty International USA
Als Reaktion darauf sagte Kristina Roth, leitende Programmverantwortliche bei Amnesty International in den USA: «Dies sind fantastische Neuigkeiten für all diejenigen, die sich für die Abschaffung der Todesstrafe in Washington einsetzen. Washington ist somit der 20. Bundesstaat der Vereinigten Staaten, der diese grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste aller Strafen abschafft, und andere US-Bundesstaaten sollten sich daran ein Beispiel nehmen. Bei der Todesstrafe handelt es sich um die ultimative Verweigerung der Menschenrechte. Sie schreckt weder von Straftaten ab noch verbessert sie die öffentliche Sicherheit. Sie sollte daher ein für allemal abgeschafft werden.»
Hintergrund
Amnesty International lehnt die Anwendung der Todesstrafe grundsätzlich und uneingeschränkt ab.
Bis zum Jahresende 2017 haben 106 Länder die Todesstrafe für alle Verbrechen abgeschafft, und 142 Länder haben sie entweder per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft. Diese Zahlen zeigen eine weltweite Tendenz zur Abschaffung der Todesstrafe. Nur in wenigen Ländern wurden im Jahr 2017 Todesurteile vollstreckt. Lediglich vier Länder waren 2017 für 84 Prozent aller offiziell bestätigten Hinrichtungen verantwortlich.
In den USA wurden 2017 insgesamt 23 Menschen in acht Bundesstaaten hingerichtet: Alabama (3), Arkansas (4), Florida (3), Georgia (1), Missouri (1), Ohio (2), Texas (7) und Virginia (2). Die meisten Todesurteile wurden nach wie vor in Texas vollstreckt – etwa 30 Prozent aller Hinrichtungen in den USA fanden dort statt.