«Ich kann nicht atmen», sagte George Floyd mit hinter dem Rücken gefesselten Händen, während ein Polizeibeamter fast neun Minuten lang direkt auf seinem Nacken kniete.
Als der Polizeibeamte schliesslich sein Knie von Georges Nacken nahm, reagierte George Floyd nicht mehr. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er für tot erklärt wurde.
George Floyd war unbewaffnet. Und schwarz. Zuvor hatte ein Angestellter eines Lebensmittelgeschäfts die Polizei angerufen, weil er glaubte, George habe versucht, im Laden mit Falschgeld zu bezahlen. Dieser Anruf endete mit dem Tod von George Floyd. Wenn der Polizist nicht unrechtmässig so brutale Gewalt angewendet hätte, wäre George heute noch am Leben.
Georges Tod ist ein weiterer Todesfall in einer Reihe von rassistischen Gewaltakten gegen schwarze Amerikaner und Amerikanerinnen, die das schockierende Ausmass an Gewalt und Diskriminierung gegenüber Minderheiten in den USA veranschaulichen. Dazu gehören die Ermordung des Schwarzen Ahmaud Arbery, während dieser am Joggen war; die Ermordung von Breonna Taylor, einer schwarzen Frau, die in ihrer Wohnung schlief, als die Polizei das Feuer auf sie eröffnete. Und so viele andere mehr.
Die Polizei in den Vereinigten Staaten begeht schockierend häufig Menschenrechtsverletzungen, insbesondere gegen Minderheiten und vor allem gegen Schwarze. Allein im Jahr 2019 war in den USA die Polizei am Tod von über 1000 Menschen beteiligt.
Die Polizisten, die an Georges Tod beteiligt waren, wurden inzwischen entlassen. Aber das bringt noch keine Gerechtigkeit. Die Familie und die FreundInnen von George Floyd fordern, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Vor allem muss auch garantiert werden, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Die Menschen, die in diesen Tagen in den USA auf den Strassen protestieren, verlangen Antworten und Gerechtigkeit. Stattdessen erfahren sie weitere Polizeigewalt und ihre Meinungsäusserungsfreiheit wird eingeschränkt.