Erst vor wenigen Tagen hatte Amnesty dokumentiert, dass die Vereingten Arabischen Emirate im Jemen verschiedene Milizen mit Waffen aus europäischen Ländern und den USA versorgen. Es ist daher keine Überraschung, dass nun auch der Einsatz von Schweizer Waffen im Jemen nachgewiesen wurde, wie ein Bericht der Deutschen Welle aufzeigt: Offenbar ist eine von Saudi-Arabien unterstützte radikal-islamische Miliz im Besitz von Handgranaten der RUAG, welche 2003 an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) geliefert worden sind. Es ist nicht das erste Mal, dass die VAE auch Schweizer Waffen an Konfliktparteien in Kriegen im Nahen Osten weiter geleitet haben: Auch in Syrien und Libyen kamen von der Schweiz an die VAE gelieferte Granaten und Handfeuerwaffen zum Einsatz. »Die VAE geben offenbar notorisch Waffen aus der Schweiz und anderen Ländern an Kriegsparteien in Konflikten weiter, in denen Kriegsverbrechen begangen werden. Unter diesen Umständen müssen Waffenexporte an die VAE sofort gestoppt werden - auch durch die Schweiz», so Reto Rufer, Kampagnenverantwortlicher Nahost bei der Schweizer Sektion von Amnesty International.
Zum Bericht der Deutschen Welle über den Waffenhandel in Jemen (in Englisch)
Amnesty hatte sich bereits in Zusammenhang mit dem erwähnten emr ans Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gewendet und die Suspendierung von Waffenexporten an die VAE gefordert. Aus Anlass des Sirenen-Testalarms in der Schweiz am 6. Februar 2019 hatte Amnesty mit einer Aktion und einem Radiospot auf die Situation im Jemen und die Problematik von Waffenexporten hingewiesen.