Von Argentinien und Benin bis Irland und Frankreich haben visionäre Menschenrechtsverteidiger*innen in den letzten Jahren die Anerkennung des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch vorangebracht. Auch die Proteste der Frauen gegen die Taliban in Afghanistan, die Bewegung «Frau, Leben, Freiheit» im Iran oder die «grüne Welle» in Lateinamerika zeugen vom aussergewöhnlichen Mut von Aktivist*innen weltweit.
Fortschritte bei sexuellen und reproduktiven Rechten sind heute vielerorts in Gefahr.
Fortschritte bei sexuellen und reproduktiven Rechten sind heute vielerorts in Gefahr. Errungenschaften, die hart erkämpft wurden, drohen rückgängig gemacht zu werden – mit schweren Folgen für Millionen von Menschen. So kippte vor exakt zwei Jahren, am 24. Juni 2022, der Oberste Gerichtshof der USA das Urteil Roe v. Wade, das zuvor ein verfassungsmässiges Recht auf Schwangerschaftsabbruch garantiert hatte.
Mit der Kampagne «1000 Wege, das Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu unterstützen» will Amnesty International Menschen auf der ganzen Welt dazu bewegen, ihre Stimme für dieses Recht zu erheben.
«In Ländern wie Ghana, Polen, Venezuela und in den USA werden Ärzt*innen, Gesundheitsfachpersonen, und Anwält*innen bedroht, die das Recht auf Schwangerschaftsabbruch verteidigen und hierzu Dienste anbieten. Sie werden eingeschüchtert, verleumdet, stigmatisiert und verfolgt. Sie setzen sich für universelle Rechte auf Würde im intimsten Bereich von Sexualität und Fortpflanzung ein: Wir schulden diesen mutigen Menschen unsere lautstarke Unterstützung und unsere Solidarität», sagte Cyrielle Huguenot, Kampagnenkoordinatorin bei Amnesty Schweiz.
Wir bleiben nicht still!
Am 24. Juni 2024, zwei Jahre seit der Aufhebung von «Roe v.Wade» in den USA, lanciert Amnesty International in den sozialen Medien eine neue Kampagne für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch.
«Weltweit sind einflussreiche Kräfte auf dem Vormarsch, die versuchen, den Schwangerschaftsabbruch per Gesetz zu kriminalisieren.» Cyrielle Huguenot, Kampagnenkoordinatorin bei Amnesty Schweiz
«Weltweit sind einflussreiche Kräfte auf dem Vormarsch, die versuchen, den Schwangerschaftsabbruch per Gesetz zu kriminalisieren. Wir müssen unsere Stimme erheben – für Menschen, die Hilfe beim Schwangerschaftsabbruch brauchen, und für diejenigen, die ihnen beistehen. Unsere Solidarität und Unterstützung für sie muss unmissverständlich sein und sichtbar werden», so Cyrielle Huguenot.
Amnesty International hat zuletzt in mehreren Berichten dokumentiert, wie das Recht auf Schwangerschaft weltweit in Frage gestellt wird – etwa durch Kriminalisierung in Marokko, Hindernissen beim Zugang für Betroffene Personen in Nordirland oder der Stigmatisierung, Einschüchterung und Verfolgung von Beschäftigten des Gesundheitswesens, Aktivist*innen und Begleitpersonen.
Kürzlich veröffentlichte Amnesty eine Recherche, die zeigt, wie in den Sozialen Medien in den USA immer häufiger Beiträge gelöscht oder blockiert werden, die mit Schwangerschaftsabbrüchen in Verbindung stehen.