Die international bekannte Filmregisseurin Barbara Miller (#Female Pleasure) hat mit Amnesty vier kurze Spots gedreht, die mit dem eingängigen Claim «Erst Ja, dann ahh» verdeutlichen, dass ein «Ja» vor dem Sex absolut notwendig ist.
«Was mich motiviert hat, ist vor allem, dass wir versucht haben, ein sehr ernsthaftes und wichtiges Thema auf eine so lebensbejahende und positive Art umzusetzen.» Barbara Miller, Filmregisseurin
Zu ihrer Motivation, Amnesty Schweiz bei dieser Kampagne zu unterstützen, sagt die Juristin und Regisseurin Barbara Miller: «Was mich motiviert hat, den Spot für Amnesty International zu drehen, ist vor allem, dass wir versucht haben, ein sehr ernsthaftes und wichtiges Thema auf eine so lebensbejahende und positive Art umzusetzen.»
Die Amnesty-Forderung, im Gesetz zu verankern, dass Geschlechtsverkehr ohne Zustimmung als Vergewaltigung gilt, findet Barbara Miller wichtig. Bislang sei das Thema sexuelle Gewalt ein grosses Tabu, aber es müsse nun auf den Tisch, die Gesellschaft sei bereit für diese Veränderung.
Die Crew am Set sowie die Schauspielerinnen und Schauspieler stünden voll dahinter, sagt die Regisseurin.
Das bestätigt Karen Fleischmann, Schauspielerin und Influencerin, die in einem der vier Kampagnenclips zu sehen ist: «Die Amnesty-Kampagne ‘Erst Ja, dann ahh’ reizt mich sehr, weil ich dafür bin, dass man den Mädchen und Frauen heute sagt: Du darfst und Du sollst dein Ja mitteilen, bevor es zum sexuellen Akt kommt. Wir sollten gleichberechtig sein in allen Lebensbereichen – auch beim Sex.»
Jede 5. Frau in der Schweiz hat bereits sexuelle Gewalt erlebt. Resultat der Umfrage von gfs.bern im Auftrag von Amnesty International
Jede 5. Frau in der Schweiz hat bereits sexuelle Gewalt erlebt, das ergab eine repräsentative Umfrage von gfs.bern im Auftrag von Amnesty International, die am 21. Mai veröffentlicht wurde. 12 Prozent erlitten Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen. 7 Prozent wurden durch Festhalten/Zufügen von Schmerzen zum Geschlechtsverkehr gezwungen.
Um das Bewusstsein vor allem bei jungen Leuten zu schärfen, dass es vor jeder sexuellen Handlung die gegenseitige Zustimmung bedarf, startet Amnesty Schweiz jetzt diese landesweite Kampagne. Sie wurde zusammen mit der Agentur Spinas Civil Voices entwickelt und wird auf Sozialen Medien, an Festivals und schweizweit auf Plakaten zu sehen sein.
Amnesty Schweiz fordert eine grundlegende Revision des Strafgesetzes, damit alle sexuellen Handlungen ohne Einwilligung adäquat bestraft werden können und somit die Schweizer Gesetzgebung mit internationalen Menschenrechtsnormen wie der Istanbul-Konvention konform ist. Zudem sollten bei der Polizei und Justiz kontinuierliche Schulungen zum Umgang mit Betroffenen von sexueller Gewalt durchgeführt werden. Ebenso wichtig sind systematische Datenerhebungen zu allen Formen sexueller Gewalt, welche in der Schweiz gänzlich fehlen.