Auswirkungen des Klimawandels
Unwetterkatastrophen (Pink) wie Stürme, Starkniederschläge und Überflutungen kosten vielen Menschen das Leben. Schäden an Ökosystemen gefährden die Ernährungssicherheit bzw. Lebensgrundlagen.
Schmelzende Gletscher (Dunkelgrün) und die damit verbundene langfristige Verringerung der Wassermenge in Flüssen gefährden die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung. Durch das Schmelzen des Eises an den Polkappen kommt es zu einem Anstieg des Meeresspiegels.
Durch den steigenden Meeresspiegel (Blau) werden tief liegende Küstenzonen und ganze Inselstaaten langfristig unbewohnbar. Böden und Grundwasser versalzen.
Steigende Temperaturen und lang anhaltende Trockenzeiten führen zu Wüstenbildung und Dürren (Gelb). Sie erschweren die Landwirtschaft und verschlechtern den Zugang zu sauberem Wasser. Seuchen wie Malaria nehmen zu. Hitzewellen und Smog belasten die Gesundheit.
Die wichtigsten Menschenrechte, die vom Klimawandel bedroht sind
Recht auf Leben
Extreme Wetterereignisse in der Folge des Klimawandels führen direkt zu vielen Todesfällen, dazu kommen Dürren, Hitzewellen, Krankheiten mit weiteren Opfern. Auch vorsichtige Schätzungen gehen von gegenwärtig jährlich mehr als 150 000 Toten infolge von Ereignissen aus, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Verschiedene Berichte sprechen von rund 400 000 Opfern pro Jahr, eine Zahl, die bis 2030 auf 700 000 ansteigen könnte.
Recht auf Nahrung
Die Weltbank schätzt, dass bei einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2 Grad Celsius zwischen 100 Millionen und 400 Millionen Menschen mehr von Hunger bedroht wären als heute. Jedes Jahr könnten über 3 Millionen zusätzliche Todesfälle durch Unterernährung verursacht werden.
Recht auf Wasser und Hygiene
Dem Weltklimarat IPCC zufolge wird in den meisten trockenen Regionen der Zugang zu sauberem Trinkwasser erschwert. Durch steigende Meeresspiegel sind auch in Küstengebieten Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit zu erwarten. Laut einem Bericht der Weltbank kann ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 2 Grad weltweit dazu führen, dass 1 bis 2 Milliarden Menschen nicht mehr genügend Wasser haben, um ihren Bedarf zu decken.
Recht auf Gesundheit
Laut Berichten der Weltbank werden gesundheitliche Auswirkungen z.B. durch hitzebedingten Smog verschlimmert. Überschwemmungen führen vermehrt zu Infekten wie Malaria oder Durchfall. Höhere Unterernährungsraten verschlechtern die Lage zusätzlich.
Recht auf Selbstbestimmung
Die Folgen des Klimawandels schränken die Wahl der Menschen und ganzer Völker ein, ihren Lebensstil und ihre Existenzgrundlage frei zu wählen. Dazu kommt die Vertreibung von ganzen Völkern z.B. durch Überflutung von Inselstaaten.
Recht auf Wohnraum
Das Recht auf eine angemessene Unterkunft wird in vielerlei Hinsicht bedroht. Extreme Wetterereignisse zerstören die Häuser einer Vielzahl von Menschen direkt. Dürre, Erosion, Überschwemmungen und der ansteigende Meeresspiegel machen Gebiete unbewohnbar, was zu Vertreibung und Abwanderung führen kann.
Weitere Menschenrechte
Der Klimawandel betrifft aber auch viele weitere Rechte, wie z.B. das Recht auf Entwicklung oder die Rechte indigener Völker (z.B. durch Vertreibung). Dadurch, dass die Staaten ihre Ressourcen für die Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels einsetzen müssen, werden Mittel für die Umsetzung verschiedener Menschenrechte eingeschränkt, so zum Beispiel für das Recht auf Gesundheit, auf Unterkunft oder das Recht auf Bildung. Die knapper werdenden Ressourcen können Gründe für bewaffnete Konflikte sein, die wiederum das Recht auf Leben gefährden.
Quellen: Diverse Berichte zit. in «Understanding Human Rights and Climate Change. Submission of the Office of the High Commissioner for Human Rights to the 21st Conference of the Parties to the United Nations Framework Convention on Climate Change.» OHCHR, 2015, sowie «Menschenrechte in der Klimakrise», zeitschrift für menschenrechte, 2010.