© AI, Teilnehmerinnen des Kurses «Aktiv gegen Diskriminierung» 2016
© AI, Teilnehmerinnen des Kurses «Aktiv gegen Diskriminierung» 2016

AI YOUTH Erfahrungsbericht Diskriminierung: Das Gegenteil friedlichen Zusammenlebens

14. November 2016
Ein Rückblick von Kilian zum Kurs «Aktiv gegen Diskriminierung» mit AMNESTY YOUTH.

An einem schönen Samstagmorgen im Oktober trafen sich junge Menschen in Bern, um zu lernen und üben, was man aktiv gegen Diskriminierung machen kann. Einige waren weit gereist und andere kamen von ganz nah: Büetzer, StudentInnen, Muslime und Christen - eine bunt gemischte Gruppe.

Wir wurden von Iris Hartmann und Julia Dubois von Amnesty International willkommen geheissen. Nach einem kurzen Kennenlernen ging es auch schon gleich los: Als Vorspeise wurde uns erklärt, wie Vorurteile und Stereotypen entstehen, was sie sind, und was sie bewirken. Anschliessend sammelten wir möglichst viele vorgebildete Urteile (Vorurteile) und machten damit ein Stammtisch-Battle (Rollenspiel). Danach ging es weiter mit den Stereotypen: Anhand von Fotos mussten wir uns für eineN neueN MitbewohnerIn einer fiktiven Wohngemeinschaft entscheiden und erlebten dabei, dass wir selber voller Stereotypen sind. Der anschliessenden Diskussion entnahm ich, dass Stereotypen notwendig sind, um sich im Alltag zurechtzufinden, man sich jedoch aufgrund dieser keine wertenden Vorurteile bilden darf. Nachdem die ganze Theorie erklärt wurde, hatten wir alle Hunger und kamen zum ersten Hauptgang: dem Mittagessen, welches wir gemeinsam am Boden in der Sonne genossen.

Im Anschluss behandelten wir das Thema Diskriminierung. Dabei lernte ich, dass sobald man jemanden wegen seiner Religion, seines Geschlechtes, seiner Herkunft, oder sonst einer Gruppenzugehörigkeit benachteiligt, man diese Person diskriminiert. Klargestellt wurde, dass Diskriminierung von Gesetzes wegen verboten ist. Für mich ist durch den Kurs nochmals verdeutlicht worden, dass Diskriminierung im Gegensatz zu einem freien und friedlichen Zusammenleben steht.

Als Dessert schauten wir noch das «aktiv werden», sprich, die Zivilcourage an. Viele hatten bereits eigene Erfahrungen gemacht, bei denen sie gerne eingegriffen hätten, sich jedoch nicht getraut haben. Dieses Eingreifen übten wir mit Rollenspielen. Dabei wurden wir herausgefordert, überrascht, eingeschüchtert und zum Lachen gebracht. Als ich zum Fenster rausschaute, fing das Panorama der Berner Alpen langsam an, sich zu röten und der Kurs ging zu Ende.

Mich persönlich hat vor allem gefreut, dass eine Teilnehmerin, welche im Rollstuhl gekommen ist, so gut integriert wurde und bei allem mitmachen konnte. Das war mein erster Kurs bei Amnesty. Ich habe viel gelernt und werde sobald wie möglich das tolle und ausserordentliche Angebot von Amnesty wieder nutzen.

Kilian Schlunegger, Kursteilnehmer von AMNESTY YOUTH

Der Kurs «Aktiv gegen Diskriminierung» findet im Herbst 2017 erneut statt.