Am Samstag, dem 9. Juli haben wir uns für eine Aktion gegen Polizeigewalt in Brasilien aufgrund der Olympischen Spiele (OS) getroffen.
Diese symbolische Aktion im Herzen der olympischen Hauptstadt Lausanne hatte zum Ziel, Passantinnen und Passanten auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Organisatorinnen haben fünfzehn Leistungsschwimmerinnen eingeladen, die sich mit Freude für und mit Amnesty engagierten. So konnten auch sie ein Zeichen setzen gegen die täglich zunehmende Polizeigewalt in Rio de Janeiro.
Die AthletInnen schwammen 8000 Sekunden (2 Stunden 13 Minuten) lang im Genfer See. 8000 Sekunden deshalb, weil diese Zahl symbolisch für die Opfer von tödlicher Polizeigewalt in Rio während den letzten 10 Jahren steht. Die Amnesty-Aktivistinnen und Aktivisten wollten mit dieser Aktion deutlich machen, welche Menschenrechtsverletzungen in Brasilien im Vorfeld der Olympischen Spiele begangen werden und wie die Gewalt in Rio kontinuierlich zunimmt.
Die Aktion im Detail
Als wir kurz nach Mittag zum Treffpunkt kamen, war der quietschgelbe Amnesty-Stand ohne grosse Mühe zu finden. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen war es unsere erste Aufgabe, Amnesty-Ballone aufzublasen. Als der Stand dann dekoriert war, wurden die Dinge etwas ernster. Wir haben mit den anderen Aktivistinnen und Aktivisten die Unterschriftensammlung für die Petition gegen Polizeigewalt gestartet. Da wir sehr viele waren, hatten wir bereits nach knapp zwei Stunden 321 Unterschriften gesammelt!
Parallel dazu sind die Profi-SportlerInnen im See ihre Längen geschwommen. Begleitet wurden sie von einem Pedalo, auf welchem sich Andreia von unserer Gruppe mit einer Freiwilligen befand. Wie der Stand sorgte auch das Pedalo für Aufsehen. An beiden Seiten hingen Banner, auf diesen stand «Fünf Ringe für Rio. Eine Flamme für die Menschenrechte.» und «Die AthletInnen engagieren sich für Olympische Spiele ohne Menschenrechtsverletzungen.»
Unser Eindruck von unserer ersten Aktion
Da wir eine ganz neue Gruppe von Amnesty sind, war das unsere allererste Aktion. Wir hatten bisher wenig Erfahrung in diesem Bereich. Deshalb war es gut, dass wir die bereits erfahrenen Mitglieder der Lokalgruppe Lausanne und der Jugendgruppe Morges beobachten konnten, um dann selbst diese Aufgabe zu erfüllen.
Natürlich war es am Anfang nicht einfach, die Passantinnen und Passanten anzusprechen. Vor allem war es manchmal schwer, sie von unserer Sache zu überzeugen. Es gab diverse Gründe, warum die Leute die Petition nicht unterschreiben wollten: weil sie das Thema nicht kannten, wegen ihres Alters oder weil sie nicht aus der Region stammten. Im Durchschnitt haben wir für alle 15 angesprochenen Personen nur drei oder vier Unterschriften erhalten. Wir mussten also Ausdauer und Beharrlichkeit zeigen und uns nicht demotivieren lassen. Aber das alles ist nicht so wichtig, wenn man an die Anzahl von Leuten denkt, die mit Interesse auf unsere Aktion reagiert haben. Dieses positive Feedback hat uns zum Weitermachen motiviert.
Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir bei dieser Aktion dabei sein durften. Besonders weil es für uns ein Startpunkt für das Engagement in der Amnesty-Familie ist und als Motor dient für die hoffentlich genauso erfolgreiche Zukunft in der Gruppe!
Tamara, Andreia und Jihane, Hochschulgruppe Lausanne