Wenn es nach der Regierung geht, sollen die Chines*innen das Massaker vom 4. Juni 1989 in Peking vergessen. Damals wurden Hunderte Menschen getötet oder verwundet, als die chinesische Regierung gegen friedliche Demonstrant*innen Panzer einsetzte.
Hongkong war der einzige Ort, an dem es seither eine grosse Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Tiananmen-Massakers gab. Die «Hong Kong Alliance in Support of Patriotic Democratic Movements of China» organisierte seit 1990 die weltweit grösste Mahnwache – jedes Jahr kamen Zehntausende Menschen.
Die mutige Menschenrechtsanwältin Chow Hang-tung war stellvertretende Vorsitzende der Hong Kong Alliance. Nachdem die Behörden die Gedenkveranstaltung verboten hatten – offiziell wegen der Corona-Pandemie – rief Chow Hang-tung 2021 in den sozialen Medien dazu auf, der Opfer individuell zu gedenken. Sie wurde am 4. Juni 2021 erstmals fest genommen, weil sie «zur Teilnahme an nicht genehmigten Versammlungen aufgerufen» habe. Später folgte eine zusätzliche Anklage wegen «Anstiftung zum Umsturz» auf Grundlage des 2020 eingeführten Gesetzes über die Nationale Sicherheit (NSL).
So wie Chow Hang-tung ergeht es vielen zivilgesellschaftliche engagierten Menschen in Hongkong: Es gibt praktisch keine politische Opposition mehr, seit regierungskritische Abgeordnete und Aktivist*innen auf Grundlage des NSL angeklagt, Gelder eingefroren und Organisationen verboten werden.
Unterschreiben Sie jetzt unsere Petition und fordern Sie die Freiheit für Chow Hang-tung